Erschienen in:
01.02.2009 | Originalien
Rheopherese® bei altersbedingter Makuladegeneration
verfasst von:
Dr. C. Wild, S. Mathis, B. Guba, G. Gartlehner
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Österreich wurde die Rheopherese bei nichtexsudativer altersbedingter Makuladegeneration (AMD) zur Aufnahme in den Leistungskatalog beantragt. Entscheidungen zur Aufnahme neuer medizinischer Leistungen in Kataloge zur Kostenerstattung werden zunehmend evidenzbasiert gefällt, d. h. es werden Übersichtsarbeiten mit einer Beurteilung der vorhandenen klinischen Studien und ihrer patientenrelevanten Ergebnisse hinzugezogen.
Material und Methoden
Eine systematische Literatursuche in 5 Datenbanken identifizierte 2 randomisierte klinische Studien. Diese wurden qualitätsbeurteilt, die Ergebnisse extrahiert und in einer Übersichtsarbeit zusammengefasst.
Ergebnisse
Die beiden Studien mit insgesamt 238 Patienten zeigen, dass derzeit kein wissenschaftlicher Nachweis für eine Wirksamkeit der Rheopherese bei AMD vorliegt, gemessen an Veränderungen der Sehschärfe und deren klinischer Relevanz. In der größeren Studie konnte kein Effekt, in der kleineren nur ein Effekt von fraglicher klinischer Relevanz festgestellt werden. Auch über eine exakte Indikationsstellung kann anhand dieser Studien keine Aussage gemacht werden.
Schlussfolgerung
Da es sich um ein experimentelles Verfahren handelt, wird derzeit von einer Aufnahme der Rheopherese in den Leistungskatalog abgeraten.