Erschienen in:
07.04.2022 | Rheumatoide Arthritis | Leitthema
Rolle von angeborenen Rezeptoren bei chronischen Entzündungen und Autoimmunität
verfasst von:
Marina Babic, Prof. Dr. Chiara Romagnani
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Die Aufklärung der Grundlagen chronischer Krankheitsverläufe und die Entwicklung geeigneter Behandlungsmethoden von Entzündungskrankheiten sind in der Biomedizin noch immer eine große Herausforderung. Die Mechanismen, die fehlgeleitete Immunreaktionen auslösen, sind größtenteils noch unbekannt. Von besonderem Interesse ist die Identifizierung von Kontrollpunkten oder Checkpoints, welche die Funktion und Differenzierung entzündungsfördernder Zellen während der Pathogenese regulieren, sowie von Methoden zur Modulation spezifischer Checkpoints als therapeutischen Ansatz. Angeborene Rezeptoren wie die Mitglieder der Natural-Killer-Group-2-Familie (NKG2X), natürliche Zytotoxizitätsrezeptoren (NCR) oder Toll-like-Rezeptoren (TLR) spielen eine wichtige Rolle bei der Modulation der Immunantwort. NKG2, Mitglied D (NKG2D) ist ein potenter Aktivierungsrezeptor des Immunsystems, der als Wächter für zelluläre Gefahrensignale bekannt ist, die von Zellen ausgehen, die einem Stress des endoplasmatischen Retikulums (ER), dem Zelltod oder einem entzündlichen Zytokinmilieu ausgesetzt sind. NKG2A/C binden das nichtklassische HLA-Klasse-I-Molekül, erkennen Veränderungen in der Ligandenexpression, die mit Transformation und Tumorzellstress einhergehen, und ihre Hauptfunktion besteht darin, hemmende bzw. aktivierende Signale an NK- und T‑Zellen zu senden. In dieser Übersichtsarbeit werden neue Erkenntnisse zum Verständnis der Rolle angeborener Rezeptoren bei chronischen Entzündungen und Autoimmunität mit besonderem Schwerpunkt auf dem Gefahrensensor-Rezeptor NKG2D und NKG2A/C präsentiert.