Erschienen in:
03.05.2017 | Arthrosen | Übersichten
15 Jahre histopathologischer Synovialitis-Score
Rückblick und Weiterentwicklung eines diagnostischen Scores
verfasst von:
Prof. Dr. V. Krenn, G. Perino, W. Rüther, V. T. Krenn, M. Huber, T. Hügle, A. Najm, S. Müller, F. Boettner, F. Pessler, W. Waldstein, J. Kriegsmann, T. Häupl, S. Wienert, M. G. Krukemeyer, S. Sesselmann, R. Tikhilov, L. Morawietz
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der histopathologische Synovialitis-Score bewertet die immunologischen und inflammatorischen Veränderungen der Synovialitis in einer für diagnostische histopathologische Scores generell üblichen, abgestuften Weise. Ein Synovialitis-Score-Wert von 1 bis ≤ 4 wird als Low-Grade-Synovialitis bezeichnet (Arthrose-assoziierte/OA-Synovialitis, posttraumatische Synovialitis, Meniskopathie-assoziierte Synovialitis und Synovialitis bei Hämochromatose) gewertet. Ein Synovialitis-Score-Wert von ≥ 5 bis 9 wird als High-Grade-Synovialitis (rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Lyme-Arthritis, postinfektiöse/reaktive Arthritis und periphere Arthritis bei Morbus Bechterew) bezeichnet, die Sensitivität beträgt 61,7 % die Spezifität 96,1 %. Die diagnostische Wertigkeit gemäß der Receiver Operating Characteristic(ROC)-Analyse (FUK: 0,8–0,9) ist gut. Seit der Erstpublikation (2002) und einer hiermit verbundenen Folgepublikation (2006) entwickelte sich eine nationale und internationale Akzeptanz des Synovialitis-Scores. In einer Datenanalyse der PubMed (Stand: 11.01.2017) ergaben sich gemäß „cited by PubMed Central articles“ für die 2 Synovialitis-Score-Publikationen folgende Zitierungswerte: Für DOI:
10.1078/0344-0338-5710261 lagen 29 in PubMed Central zitierte Artikel und für die zweite erweiterte Publikation, DOI:
10.1111/j.1365-2559.2006.02508, 44 in PubMed Central zitierte Artikel vor. Somit besteht eine Gesamtsumme von 73 PubMed-Zitationen in einem Zeitraum von 15 Jahren, die eine internationale Akzeptanz des Scores belegen. Zur Spezifizierung des Synovialitis-Scores wird eine immunhistochemische Bestimmung verschiedener inflammationsrelevanter CD-Antigene vorgeschlagen, um eine Risikostratifizierung von High-Grade-Synovialitiden (z. B. Progressionsrisiko und Biologika-Sensitivität) zu ermöglichen.