Erschienen in:
30.04.2020 | Omarthrose | Leitthema
Mananagement von Glenoiddefekten in der Schulterprothetik
Knochentransplantation oder metallische Augmentation
verfasst von:
I.-A. Popescu, T. Vogelsang, PD Dr. med. J. Agneskirchner
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 5/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei Vorliegen schwerer Glenoiddefekte stellt die Implantation einer anatomischen Schultertotalendoprothese (TSA) oder einer inversen Schulterprothese (RSA) eine Herausforderung dar. Mit zunehmender Fallzahl im Bereich der Endoprothetik wird der behandelnde Schulterchirurg nicht nur mit Primärfällen (degenerativ, angeboren, rheumatoid, posttraumatisch), sondern auch mit komplexen Revisionsfällen oder höhergradigen Glenoiddeformitäten bzw. -defekten konfrontiert. Neben der klassischen Röntgenaufnahme stellt die Computertomographie (CT) mit 2‑ und 3‑dimensionaler Rekonstruktion das Standardverfahren zum Verständnis und zur Analyse der Defektsituationen dar. Die Knochenqualität, Art und Ausmaß der Subluxation des Humerus sowie die vorhandenen Weichteilverhältnisse sind weitere wichtige Parameter für die diagnostischen Überlegungen. In den letzten Jahren wurde durch die Einführung von verbesserten Implantatsystemen auch ein Ausgleich größerer Defekte durch Knochengrafts mit gleichzeitiger stabiler Verankerung von Glenoid-Basisplatten möglich, wodurch in vielen Fällen der Einsatz funktionell deutlich besserer inverser Prothesen im Vergleich zur alleinigen Hemiprothese ermöglicht wird. Alternativ zum Aufbau der Glenoiddefekte durch Knochenspäne stehen zunehmend augmentierte metallische Glenoidimplantate zur Verfügung, welche entweder vorgefertigt sind oder speziell angepasst auf die individuelle Defektsituation des Patienten entwickelt und gefertigt werden. In diesem Beitrag werden anhand einiger Fälle die Prinzipien des Defektaufbaus des Glenoids mit Knochengraft und/oder patientenspezifischer metallischer Augmentation vorgestellt.