Erschienen in:
02.05.2019 | Antiinfektive Prophylaxe | Leitthema
Komorbiditäten – ihre Rolle im Treat-to-Target-Konzept für die rheumatoide Arthritis
verfasst von:
Prof. Dr. K. Krüger, C. Kneitz
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Treat-to-Target-Strategie und Komorbiditäten stehen in engem Zusammenhang zueinander. Die konsequente Umsetzung dieser Strategie mit folgender guter Einstellung der rheumatoiden Arthritis (RA) ist in der Lage, Risiko und Ausprägung von Komorbiditäten wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Depression oder Infektionen zu verringern. Vorhandene Komorbiditäten können andererseits die Umsetzung des Treat-to-Target-Konzeptes erschweren oder sogar verhindern, indem sie die rheumatische Grundkrankheit verschlechtern oder den Behandler zu einer zu vorsichtigen DMARD(„disease modifying antirheumatic drugs“)-Therapie veranlassen. Aus der breiten Liste relevanter Komorbiditäten bei RA werden mit den kardiovaskulären (KV) Erkrankungen sowie Infektionen in der vorliegenden Übersicht 2 im Hinblick auf Treat-to-Target besonders relevante Begleiterkrankungen ausführlicher diskutiert. KV-Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache bei RA dar und werden durch die RA-assoziierten Entzündungsmechanismen getriggert. Bestmögliche Kontrolle der RA-Aktivität, konsequenter Einsatz von Therapien wie den Biologika, Methotrexat und Hydroxychloroquin, die das KV-Risiko senken, sowie Erfassung und Behandlung traditioneller KV-Risikofaktoren sind die besten Möglichkeiten, den negativen Einfluss dieser Komorbidität auf die Umsetzung des Treat-to-Target-Konzeptes zu minimieren. Infektionen stellen eines der wichtigsten Risiken der DMARD-Therapie dar und können den optimalen Einsatz dieser Medikamente stören und damit die Treat-to-Target-Strategie behindern. Vor diesem Hintergrund kommt optimaler Infektionsprophylaxe und der Erkennung von Hochrisikopatienten besondere Bedeutung zu, außerdem der Minimierung des Einsatzes von Glukokortikoiden, die dosisabhängig besonders risikosteigernd wirken. Zusammengefasst stellen Komorbiditäten einen wichtigen potenziellen Störfaktor für die Umsetzung von Treat-to-Target dar.