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20.09.2024 | Online-Artikel

Rhinologika: Wirkung, Risiken und Anwendungsempfehlungen

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Rhinologika gehören zur Standardbehandlung von Nasenerkrankungen, doch ihr Einsatz birgt Risiken. Wie kann man Nebenwirkungen vermeiden und welche Präparate sind besonders für Risikogruppen problematisch? Ein Überblick über die wichtigsten Medikamente und ihre korrekte Anwendung.

Zur Therapie von Nasenerkrankungen werden routinemäßig Rhinologika verschrieben. In der Zeitschrift HNO (Ausgabe 6/2018) wurden die gängigsten Rhinologika, ihre Nebenwirkungen und wichtige Hinweise zur Vermeidung von Komplikationen zusammengefasst.

Besonders kritisch ist der richtige Umgang mit lipidhaltigen Rhinologika. Diese können bei bestimmten Risikogruppen wie Neugeborenen, Kleinkindern und bettlägerigen Patient:innen schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen. So besteht bei der Anwendung von rein lipidhaltigen Nasensprays das Risiko einer Lipidpneumonie – einer Lungenentzündung, die durch das Einatmen von Fettpartikeln entsteht und in seltenen Fällen tödlich verlaufen kann. Außerdem kann es zu einem Paraffinom kommen, einer Entzündung des Gewebes durch Fettablagerungen, die nur operativ behandelt werden kann. Daher sollten lipidhaltige Präparate bei diesen Patientengruppen vermieden werden.

Dexpanthenol hingegen ist ein bewährter Wirkstoff zur Behandlung trockener Nasenschleimhäute und gilt als gut verträglich. Es wird oft eingesetzt, um die Wundheilung nach Nasenoperationen zu unterstützen. Studien zeigen, dass Dexpanthenol-Nasensprays von den Patienten gut angenommen werden, allerdings kann es in seltenen Fällen Asthmaanfälle auslösen.

Nasenspülungen mit Kochsalzlösung sind eine weitere häufig empfohlene Methode, um akute Entzündungen der oberen Atemwege, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen (Rhinosinusitis) und allergische Rhinitis zu behandeln. Die Anwendung ist in der Regel unproblematisch, jedoch kann es gelegentlich zu Nebenwirkungen wie Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen oder Nasenbluten (Epistaxis) kommen. Wichtig ist zudem die gründliche Hygiene des Spülbehälters, da eine Verunreinigung in seltenen Fällen zu schweren Infektionen führen kann.

Dekongestiva, wie Xylometazolin, werden oft zur Abschwellung der Nasenschleimhaut eingesetzt. Allerdings kann eine längere Anwendung zur sogenannten Rhinitis medicamentosa führen – einer durch das Medikament selbst verursachten Schwellung der Schleimhäute. Daher sollte die Anwendung auf maximal zehn Tage beschränkt werden. Sympathomimetika wie Xylometazolin können außerdem systemische Nebenwirkungen verursachen, darunter Herzrhythmusstörungen und Schlaflosigkeit. Besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung vermieden werden, da diese Medikamente das Risiko für Fehlbildungen und andere Komplikationen erhöhen können.

Kortisonhaltige Nasensprays sind eine weitere Behandlungsoption für allergische und nicht allergische Rhinitis sowie für akute und chronische Nasennebenhöhlenentzündungen. Sie verursachen lokal oft nur leichte Nebenwirkungen wie Nasenbluten oder Trockenheit, können bei unsachgemäßer Anwendung jedoch auch schwerwiegende systemische Komplikationen hervorrufen. Dazu zählen Wachstumsstörungen bei Kindern, Osteoporose und eine Beeinträchtigung der Nebennierenfunktion. Um solche Nebenwirkungen zu minimieren, ist eine korrekte Anwendungstechnik entscheidend.

Antihistaminika der zweiten und dritten Generation sind gut verträgliche Therapien für allergische Erkrankungen der Nase. Besonders die neueren Präparate der dritten Generation, wie Desloratadin und Fexofenadin, haben ein geringeres Nebenwirkungsprofil und sollten daher bevorzugt verschrieben werden.

Schließlich sei auf die neuropsychiatrischen Nebenwirkungen von Leukotrienrezeptorantagonisten hingewiesen. Diese können vor allem bei Kindern Albträume, Depressionen und aggressives Verhalten auslösen. Daher sollte vor Beginn einer solchen Therapie psychiatrische Vorerkrankungen abgeklärt und im Therapieverlauf auf Hinweise beginnender psychiatrischer Erkrankungen geachtet werden.

Fazit für die Praxis

Ärztinnen und Ärzte sollten bei der Verordnung von Rhinologika die individuellen Risiken ihrer Patient:innen berücksichtigen. Lipidhaltige Präparate und kortisonhaltige Nasensprays erfordern eine besonders sorgfältige Abwägung. Antihistaminika der dritten Generation und Dexpanthenol bieten nebenwirkungsarme Alternativen. Nasenspülungen sind ebenfalls eine sichere Option, jedoch muss auf eine gründliche Hygiene geachtet werden. Bei der Therapie mit Leukotrienrezeptorantagonisten sollten mögliche neuropsychiatrische Nebenwirkungen, insbesondere bei Kindern, bedacht werden.


Dieser Text ist eine KI generierte Zusammenfassung, die von Springer Medizin erstellt, geprüft und nachbearbeitet wurde.
Quelle: Küster, I. et al. Komplikationen und Nebenwirkungen bei konservativer Therapie rhinologischer Erkrankungen, HNO 2018 (6), 419-431

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Anderegg WR et al. PNAS 2021; February 16, 2021 118 (7) e2013284118; https://doi.org/10.1073/pnas.2013284118

Quelle: Bayer Vital GmbH

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