Erschienen in:
01.02.2004 | Originalien
Riechstörungen
Epidemiologie und Therapie in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den USA erkranken pro Jahr ca. 200.000 Patienten neu an Riechstörungen. Epidemiologische Daten liegen für den deutschsprachigen Raum nicht vor.
Ziel und Fragestellung
Erhebung von Prävalenzen, Ursachen und Therapiekonzepten von/bei Riechstörungen im deutschsprachigen Raum.
Methoden und Ergebnisse
Ein Fragebogen zu Riechstörungen und deren Therapie wurde an alle HNO-Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz verschickt (Rücklaufquote 52%). Im Mittel werden pro Klinik 46 Patienten mit Riechstörungen im Monat behandelt. Häufigste Ursachen sind Entzündungen der Nase/Nebenhöhlen (53%), gefolgt von respiratorischen (19%) und postviralen Riechstörungen (11%). Bei der pharmakologischen Therapie finden Steroide die breiteste Anwendung (topisch: 82%; systemisch: 65%), über 40% verwenden Vitamin-Komplexe und Zink. Chirurgische Maßnahmen werden von 80% zur Behandlung der Grunderkrankung eingesetzt (meist NNH-OPs; Septumplastiken).
Schlussfolgerungen
Basierend auf den hier erhobenen Daten werden pro Jahr mehr als 79.000 Patienten mit Riechstörungen (meist sinunasaler Ätiologie) alleine an deutschen HNO-Kliniken behandelt. Die Behandlungskonzepte bei Riechstörungen sind regional sehr unterschiedlich, ebenso die Indikationsstellung für eine Therapie unter Berücksichtigung der Ätiologie. Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Therapie von Riechstörungen sind daher dringend erforderlich.