12.01.2024 | Rippenfraktur | Leitthema
Operative Rekonstruktion der Thoraxwandinstabilität
Indikationen, Kontraindikationen und Operationszeitpunkt
verfasst von:
PD Dr. med. Christopher Spering, Onnen Moerer, Thomas W. White, Wolfgang Lehmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Eine auf den Thorax einwirkende Energie kann je nach Art, Lokalisation und Intensität zu Rippenserien- oder Sternumfrakturen, der Kombination aus beiden und zur Verletzung intrathorakaler Organe führen. Mitunter resultiert eine Instabilität der Thoraxwand mit hochgradiger Einschränkung der Atemmechanik. In der vergangenen Dekade hat die operative Thoraxwandrekonstruktion bei Thoraxwandinstabilität stark an Bedeutung gewonnen. Die Evidenz für ein operatives Vorgehen stützt sich mittlerweile auf prospektive randomisierte multizentrische Studien, multiple retrospektive Datenanalysen und darauf fußende Metaanalysen. einschließlich eines Cochrane-Reviews. Die Beurteilungen der Art und Schwere des einwirkenden Traumas sowie des Grads der atemmechanischen Einschränkung sind die Basis einer strukturierten Entscheidung über eine erweiterte konservative oder operativ-rekonstruktive Strategie sowie Operationszeitpunkt, -art und -umfang. Durch die frühzeitige Operation innerhalb von 72 h können Morbidität (Pneumonierate, Intensivstationsliege- und Beatmungsdauer) sowie Letalität verringert werden. Im vorliegenden Beitrag werden bereits etablierte und evidenzbasierte Algorithmen zur Thoraxwandrekonstruktion im Kontext der aktuellen Evidenz diskutiert.