Erschienen in:
05.12.2019 | Hormonsubstitution | CME-Topic
Hormonersatztherapie und Brustkrebsrisiko
verfasst von:
Prof. Dr. med. O. Ortmann, O. Treeck, E. C. Inwald, G. Emons, C. Tempfer
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Die Hormonersatztherapie (HRT) ist die wirksamste Behandlungsform klimakterischer Beschwerden, birgt aber eine Reihe von Risiken, unter denen dasjenige für Brustkrebs zu den relevantesten zählt. Die in Studien beobachteten Effekte einer HRT sind unterschiedlich, hängen von den enthaltenen Östrogenen bzw. Gestagenen ab und sind zeitabhängig. Die Wirkungen der Steroide werden über unterschiedliche Subtypen von Östrogen- und Progesteronrezeptoren vermittelt. In unterschiedlichen Situationen kann eine HRT gegensätzliche Effekte hervorrufen. Eine Östrogentherapie (ET) führt zu keiner oder nach Langzeitanwendung über mehrere Jahre zu einer geringgradigen Steigerung des Brustkrebsrisikos. Die kombinierte HRT mit Östrogenen und Gestagenen (EPT) steigert das Brustkrebsrisiko nach kürzeren Anwendungszeiten. Der Gestagenanteil spielt eine relevante Rolle für das Ausmaß der Risikosteigerung. Nach behandeltem Mammakarzinom ist eine HRT kontraindiziert. Sie kann in Ausnahmesituationen erwogen werden.