Hintergrund
In der zielgruppengerechten Prävention nehmen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems eine Schlüsselposition ein. Der Artikel präsentiert die Ergebnisse einer medizinanthropologischen Pilotstudie, die den Zusammenhang zwischen Gender, Risikokonzeption und kardiovaskulärer Prävention zum Gegenstand hatte.
Methodik
Basierend auf den Methoden der qualitativen Sozialforschung wurden mit 15 Frauen und Männern zwischen 40–60 Jahren qualitative, semistrukturierte Interviews geführt.
Ergebnisse
In der Konstruktion einer kardiovaskulären „Risikopersönlichkeit“ durch die Befragten konnten Geschlechtsdifferenzen aufgewiesen werden, über deren Auswirkung auf präventives Verhalten bislang wenig bekannt ist.
Schlussfolgerung
Kenntnisse über die Ursachenzusammenhänge kardiovaskulärer Erkrankungen und deren Prävention evozieren nicht zwangsläufig die Bereitschaft zu präventivem Handeln. Zu den Zusammenhängen zwischen Geschlecht, Selbstbild und Prävention besteht Forschungsbedarf, der auf die Notwendigkeit von Kooperationen zwischen Medizin und qualitativer Sozialforschung verweist.