Erschienen in:
11.07.2019 | Pädiatrische Intensivmedizin | Leitthema
Rolle der Palliativmedizin in der pädiatrischen Intensivmedizin
verfasst von:
PD Dr. C. Blattmann, M. Mai, S. Bielack, A. Oberle
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Implementierung der Palliativmedizin in die pädiatrische Intensivmedizin erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, gewinnt aber mit der Zunahme (intensiv-)medizinischer Möglichkeiten bei lebensbegrenzt erkrankten Kindern immer mehr an Bedeutung. Die Änderung des kurativen hin zu einem palliativen Therapieziel ist in der Intensivmedizin nicht nur für die verantwortlichen Ärzte eine ebenso wichtige wie schwierige Entscheidung. Das gesamte multiprofessionelle Team wird mit vielen medizinischen und ethischen Fragen konfrontiert. Ursache einer fehlenden Implementierung der Palliativmedizin in die Intensivmedizin sind häufig mangelnde Strukturen und fehlende Standardprozeduren sowie eine ungenügende palliativmedizinische Qualifikation des Personals.
Fragestellung
Welche Strukturen und Methoden gibt es, um Palliativmedizin in die pädiatrische Intensivmedizin zu integrieren?
Material und Methoden
Zusammenstellung verfügbarer Informationen mithilfe einer Literaturrecherche und der Erfahrungen der Autoren im eigenen Zentrum.
Ergebnisse
Eine Implementierung der Palliativmedizin in die Intensivmedizin kann durch standardisierte Vorgehensweisen wie das Einholen einer Empfehlung zum Vorgehen im Notfall, gemeinsame Angehörigen- und Patientengespräche, Ethikberatungen etc. die Versorgung lebensbegrenzt erkrankter Kinder verbessern und die Zufriedenheit beim medizinischen Personal steigern.
Schlussfolgerung
Intensivmedizin und Palliativmedizin bedeuten keinen Widerspruch, sondern ergänzen sich gegenseitig. Die Implementierung palliativmedizinischer Standardprozeduren in den intensivmedizinischen Alltag ist notwendig, um die Versorgung kritisch kranker Kinder zu optimieren.