Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Rolle der Strahlentherapie beim Hodgkin-Lymphom
verfasst von:
Dr. C.M. Baues, R. Semrau, B. Nast-Kolb, H.T. Eich
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Strahlentherapie hat in der Behandlung des Hodgkin-Lymphoms (HL) einen festen Stellenwert.
Methoden
Es erfolgte eine Literaturrecherche in der Datenbank PubMed über die Entwicklung und Bedeutung der Strahlentherapie im Rahmen der Behandlung des HL.
Ergebnisse
Die Bestrahlung des HL hat sich als feste Säule der Therapie über die letzten Jahrzehnte etabliert. In den Anfängen dominierte die alleinige Extended-Field-Radiotherapie (EF-RT). Remissionsraten von 90 % in frühen Stadien waren ein Beleg für die große Wirksamkeit der Bestrahlung. Allerdings konnte eine weitere Verbesserung des FFTF („freedom from treatment failure“) erst durch das Hinzufügen einer Polychemotherapie erreicht werden. Diese multimodalen Behandlungskonzepte wurden konsequent über Generationen in klinischen Studien geprüft, und so konnte eine kontinuierliche Reduktion der Bestrahlungsdosis und der Bestrahlungsvolumina bei gleicher bzw. besserer Wirksamkeit erfolgen. Die Reduktion der therapieassoziierten Nebenwirkungen rückte bei einem vorwiegend jungen Patientenkollektiv mit exzellenter Langzeitprognose immer mehr in den Vordergrund, und so sind aktuelle Studien insbesondere durch den Versuch der Therapiestratifizierung und die mögliche Reduktion der Behandlungsintensität geprägt.
Schlussfolgerung
Im Zeitalter der individualisierten Medizin wird die systemische Therapie weiter an Bedeutung gewinnen und zugleich die hohe lokale Wirksamkeit der konsolidierenden Radiotherapie als wesentliche Therapiekomponente bestehen bleiben („combined modality“).