Erschienen in:
10.01.2017 | Direkte orale Antikoagulanzien | Leitthema
Rückenmarknahe Anästhesie und NOAK
verfasst von:
Prof. Dr. T. Standl, MHBA
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kardiovaskuläre Komorbiditäten bei operativen Patienten sind häufig und bestimmen das postoperative Outcome dieser Patienten maßgeblich. Neuroaxiale Blockaden leisten einen wichtigen Beitrag zur Senkung der perioperativen Morbidität und Mortalität. Der steigende Einsatz von neuen direkten oralen Antikoagulanzien (NOAK) erfordert eine besondere Aufmerksamkeit insbesondere bei kardiovaskulär vorerkrankten Patienten, wenn diese eine rückenmarknahe Anästhesie oder postoperative Schmerztherapie erhalten sollen.
Ziel
Ziel des Artikels ist die Darstellung der Bedeutung neuroaxialer Anästhesie- und Analgesieverfahren bei kardiovaskulären Risikopatienten und des Umgangs mit NOAK in diesem speziellen perioperativen Setting.
Material und Methoden
Die Aussagen des vorliegenden Artikels resultieren aus einer Literaturrecherche in PubMed der letzten 25 Jahre sowie der S1-Leitlinie „Rückenmarksnahe Regionalanästhesien und Thromboembolieprophylaxe/antithrombotische Medikation“.
Ergebnisse
Insbesondere die thorakale Epiduralanästhesie und -analgesie trägt beim kardiovaskulären Risikopatienten zu einem verbesserten Outcome bei. Um schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit NOAK unter neuroaxialer Blockade zu vermeiden, müssen die S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) beachtet werden und im Einzelfall enge interdisziplinäre Absprachen zwischen Anästhesisten, Kardiologen und Chirurgen stattfinden.
Schlussfolgerung
Unter Beachtung der entsprechenden Leitlinie können kardiovaskuläre Risikopatienten rückenmarknahe Verfahren erhalten, da diese einen essenziellen Beitrag zur Verbesserung des postoperativen Outcomes innerhalb einer erforderlichen interdisziplinären Behandlungsstrategie leisten können.