Erschienen in:
18.10.2021 | Rückenschmerzen | Operative Techniken
Minimal-invasive Arthrodese des Iliosakralgelenks (ISG)
verfasst von:
Dr. Adnan Kasapovic, Thaer Ali, Max Jaenisch, Yorck Rommelspacher, Martin Gathen, Robert Pflugmacher, Desireé Schwetje
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Operationsziel
Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität durch ISG-Fusion.
Indikationen
Chronische Iliosakralgelenk-assoziierte Schmerzen. Positive ISG-Testinfiltration mit Lokalanästhetikum. Positive ISG-Provokationstests. Erfolglose konservative Therapie über 6 Monate.
Kontraindikationen
Nicht ISG-assoziierte Beschwerden. Tumor/Infektion/instabile Fraktur im Implantationsareal. Fehlbildungen, Tumor oder Osteolyse des Sakrum- oder Iliumknochens. Aktive Infektion an der Behandlungsstelle. Allergie gegen Metallkomponenten. Sekundärer Krankheitsgewinn, Rentenbegehren. Unzureichend behandelte Osteoporose.
Operationstechnik
Über einen lateralen minimal-invasiven Zugang bildwandlergesteuertes Einbringen von Kirschner-Drähten transartikulär durch das ISG in das Sakrum. Aufmeißeln des Implantatlagers über die Kirschner-Drähte und Einbringen von insgesamt 3 triangulären Titanimplantaten zur ISG-Arthrodese.
Weiterbehandlung
Thromboseprophylaxe. Drei Wochen Teilbelastung und anschließend schrittweise Aufbelastung. Röntgenkontrollen in definierten Intervallen. Physiotherapie.
Ergebnisse
Es wurden 26 konsekutive Patienten nach 48 Monaten untersucht. Die evaluierten Endpunkte waren tieflumbale Schmerzen entsprechend der visuellen Analogskala (VAS 0–10), Funktionseinschränkungen entsprechend Oswestry Disability Index (ODI) und Lebensqualität entsprechend EuroQOL-5D (EQ-5D). Nach 4 Jahren zeigte sich der Rückenschmerz im Vergleich zu präoperativ deutlich verbessert (VAS präoperativ 8,4, VAS 4 Jahre postoperativ 4,6). Die Funktionseinschränkungen zeigten sich rückläufig (ODI präoperativ 58,1, ODI 4 Jahre postoperativ 32,1), und ein Anstieg der Gesundheitsbewertung im EQ-5D war zu verzeichnen (präoperativ 0,5, nach 4 Jahren 0,7). Die Rate an Patienten, welche Opiate zur Schmerztherapie einnahmen, konnte deutlich gesenkt werden (präoperativ 82 %, postoperativ 39 %). Es zeigte sich keine Implantatlockerung im untersuchten Zeitraum.