14.11.2019 | Rückenschmerzen | CME
Bilaterale mikrochirurgische Dekompression der lumbalen Spinalkanalstenose über einen unilateralen Zugang
verfasst von:
Dr. med. Franziska C. Heider, Prof. Dr. med. H. Michael Mayer
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Operationsziel
Mikrochirurgische beidseitige Dekompression des zentralen Spinalkanals einschließlich des Rezessus lateralis über einen interlaminären unilateralen Zugang mit möglichst geringem Zugangstrauma.
Indikationen
Degenerative zentrale, laterale und foraminale lumbale, mono-, bi- und/oder multisegmentale Spinalkanalstenosen mit Bein‑, Gesäß- oder Leistenschmerzen.
Kontraindikationen
Nicht ausgeschöpfte konservative Verfahren. Fehlendes schwerwiegendes neurologisches Defizit.
Operationstechniken
Minimal-invasive, muskelschonende und stabilitätserhaltende beidseitige Dekompression des lumbalen Spinalkanals über einen mikrochirurgischen, unilateralen, interlaminären Zugang in sog. Cross-over-Technik.
Weiterbehandlung
Frühzeitige, frühfunktionelle Mobilisation 4–6 h postoperativ. Leichte sportliche Belastungen nach ca. 2 Wochen (z. B. Fahrradergometrie, Schwimmen). Gleiches gilt für die uneingeschränkte Aufnahme täglicher Aktivitäten und Arbeitsfähigkeit. Bei körperlich anstrengendem Beruf ca. 4 Wochen Arbeitsunfähigkeit. Optional wird das Tragen eines weichen Lumbalmieders in den ersten 4 postoperativen Wochen empfohlen.
Ergebnisse
Die klinischen Erfolgsraten der direkten, mikrochirurgischen Dekompression liegen in Metaanalysen sowie großen Fallserien zwischen 73,5–95 %. Die Reoperationsraten sind gering (0,5–10 %).