Man sollte meinen, die Fähigkeit, Stroh zu Gold zu spinnen, verhülfe zu einigem Ansehen in der Mitwelt. Doch nicht, wenn man, wie inzwischen nicht nur jede Müllerstochter weiß, Rumpelstilzchen heißt. Dieses märchenhafte Wesen verdankt seinen Ruf bei den Nachgeborenen kaum seinen angenehmen, dafür umso mehr den weniger sympathischen Seiten seines Persönlichkeitsprofils. Von Genderproblemen grammatisch unberührt, steht das Rumpelstilzchen für weibliche wie männliche Zeitgenossen, die ihre Emotionen nur mäßig zu beherrschen verstehen und ungeniert ihre ausgedehnten Anfälle von Tobsucht ausleben.
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