Erschienen in:
19.06.2017 | Pseudarthrosen | Operative Techniken
S2-Ala-Iliumschrauben zur erweiterten pelvinen Fixation mehrsegmentaler lumbaler Spondylodesen
Beschreibung einer Freihandtechnik
verfasst von:
Assoc. Prof. F. Lattig, MD, S. Weckbach
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Senkung der Häufigkeit von Implantatversagen und Pseudarthrosen am lumbosakralen Übergang in langstreckigen lumbalen Fusionen.
Indikationen
Aufrichtungsspondylodesen mit Einschluss von L5/S1, Revisionseingriffe von Pseudarthrosen L5/S1, Schraubenausrisse und Pedikelfrakturen in S1 sowie Frakturen S1/S2 nach mehrsegmentalen Spondylodesen.
Kontraindikationen
Ausgedehnte tumorbedingte Destruktion des Os ilium. Relative Kontraindikation: Infektsituation (Spondylodiszitis), um eine Keimverschleppung in das Iliosakralgelenk zu vermeiden.
Operationstechnik
Konventioneller dorsaler lumbaler Zugang zur lumbosakralen Spondylodese. Nach Positionieren der polyaxialen Pedikelschrauben (lumbal und S1) Aufsuchen des korrekten Eintrittspunkts für eine oder zwei S2-Ala-Iliumschrauben pro Seite und Präparation des Schraubenkanals in Freihandtechnik. Nach Setzen der S2-Ala-Iliumschrauben spannungsfreie Einlage eines alle Schrauben verbindenden Längsträgers pro Seite ohne zusätzliche Verwendung von Konnektoren oder Laschen.
Weiterbehandlung
Rückengerechte Mobilisation ab 1. postoperativen Tag unter physiotherapeutischer Anleitung. Sportkarenz für 12 Wochen.
Ergebnisse
Von insgesamt 25 Patienten wurden mit einer erweiterten pelvinen Fixation mittels S2-Ala-Iliumschrauben 11 Patienten bei primären Aufrichtungsspondylodesen und 14 Patienten bei Revisionseingriffen versorgt. Insgesamt 24 Patienten konnten durchschnittlich 16 Monate postoperativ nachuntersucht werden. Es fanden sich bei 2 Patienten einseitige Schraubenlockerungen und bei einem Patienten ein einseitiger Schraubenbruch, jedoch ohne klinische Symptome. Kein Patient wurde wegen Komplikationen aufgrund der S2-Ala-Iliumschrauben oder einer Pseudarthrose L5/S1 revidiert.