Erschienen in:
01.04.2012 | CME Zertifizierte Fortbildung
Salzmannsche noduläre Hornhautdegeneration
Meist eine epitheliale Hornhautdystrophie
verfasst von:
R. Sundmacher
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Die sog. Salzmannsche noduläre Hornhautdegeneration ist in der Systematik der Augenkrankheiten bisher irreführend eingeordnet. Mehrheitlich handelt es sich um eine Entität, die alle Kriterien einer epithelialen Hornhautdystrophie mit Manifestation im Bereich der Bowman-Lamelle erfüllt, insbesondere auch die des Rezidivierens nach operativer Entfernung. Die Analyse von Salzmanns Originalarbeit zeigt, dass es den von ihm postulierten Zusammenhang mit vorhergegangener schwerer Keratitis (Phlyctänulosa) so nie gegeben hat. Salzmann vertraute auf Indizien, die nie Beweiskraft gehabt haben. Dennoch gibt es neben der Hauptform, der Dystrophie, auch noch degenerative Formen, deren uneinheitliche Ätiologie bisher aber nur unbefriedigend beschrieben wurde. Da in der Literatur bisher Dystrophie- und Degenerationsformen nicht getrennt untersucht und analysiert wurden, reduziert das den Aussagewert mancher bisherigen Arbeit zum Salzmann. Für die Entität Salzmann-Dystrophie können einfache Therapieverfahren vorgeschlagen werden, die für die Degenerationsformen nicht auch in allen Fällen richtig sein müssen. Viele der ungelösten Widersprüche und Fragen zum Salzmann sollten sich jetzt aufklären lassen, wenn man primär nach Dystrophie und Degeneration differenziert untersucht.