Erschienen in:
15.11.2021 | Sarkome | Leitthema
Gefäßrekonstruktionen im Rahmen der Resektion von mediastinalen, retroperitonealen und peripheren Sarkomen
verfasst von:
Brigitta Lutz, Florian Ehehalt, Johanna Kirchberg, Klaus-D. Schaser, Jürgen Weitz, Prof. Dr. Christian Reeps
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Sarkome sind seltene maligne Tumoren, die aus verschiedenen mesenchymalen Geweben entstehen und dementsprechend in Histomorphologie, radiologischem Erscheinungsbild, klinischem und onkologischem Verhalten sowie der Lokalisation ausgesprochen heterogen sind. Die Behandlung von Sarkomen mit kurativer Zielsetzung erfordert in der Regel eine radikale Tumorexstirpation im Sinne einer „Kompartmentresektion“ oder „wide excision“. In Abhängigkeit der anatomischen Lagebeziehungen des Tumors zu Umgebungsstrukturen können sich bei der Resektion und Defektrekonstruktion komplexe chirurgisch-technische Anforderungen ergeben, die interdisziplinär geplant und gelöst werden müssen. Die Fortschritte bei multimodalen Therapieansätzen sowie bei der biologischen Rekonstruktion oder prothetischen Versorgung von großen peripheren Skelettdefekten machen häufig extremitätenerhaltende Operationen möglich. Dabei können im Falle eines zirkumferenten Tumorwachstums onkologisch suffiziente Resektionsgrenzen (R0) manchmal nur durch segmentale Gefäßresektion und -rekonstruktion erreicht werden. Weiterhin können zwischenzeitlich am Stammskelett entweder ganze Beckensegmente und/oder mehrere Wirbelsäulensegmente osteosynthetisch oder mittels Wirbelkörperersatz rekonstruiert werden. In diesem Artikel sollen Aspekte des gefäßchirurgischen Beitrags zur Behandlung von mediastinalen, retroperitonealen und peripheren Sarkomen dargelegt und diskutiert werden. Neben Gefäßersatzverfahren zum Extremitäten- bzw. Organerhalt kann auch die Schaffung eines adäquaten ventralen Zugangswegs – z. B. bei spinalen oder pelvinen Tumoren – die gefäßchirurgische Beteiligung im interdisziplinären Team notwendig machen.