Erschienen in:
03.01.2023 | Sarkome | Epidemiologie
Epidemiologie gastrointestinaler Stromatumoren in Bayern 2003–2019: Zunahme der Inzidenz und verbessertes Überleben
verfasst von:
Prof. Dr. med. Martin Radespiel-Tröger, Prof. Dr. med. Jacqueline Müller-Nordhorn, Prof. Dr. med. Sylke Ruth Zeissig
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind die häufigsten Weichgewebesarkome im Magen-Darm-Trakt. Die unterschiedlichen Angaben zur Inzidenz sowie eine seit Jahren international beobachtete Zunahme in der Literatur beruhen vermutlich überwiegend auf einer spezifischeren Diagnostik, aber auch auf Änderungen in der Kodierung und damit der Erfassung dieser Tumoren in Krebsregistern.
Ziel der Arbeit
Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die Inzidenz, Stadienverteilung und das Überleben bei GIST in Bayern (2003–2019).
Material und Methoden
Dieser Auswertung liegen Daten des Bayerischen Krebsregisters zu GIST (Lokalisation nach ICD-O-3: C15–C21, Histologie nach ICD-O-3: 8931/3 bzw. 8936/3) zugrunde. Inzidenzraten werden sowohl roh als auch direkt altersstandardisiert pro 100.000 Männer bzw. Frauen pro Jahr angegeben. Das relative Überleben wird aus den alters- und geschlechtsspezifischen deutschen Sterbetafeln des Statistischen Bundesamts mithilfe der Ederer-II-Methode geschätzt
Ergebnisse
Die altersstandardisierte Inzidenz lag bei 1,7 (Männer) bzw. 1,1 (Frauen) pro 100.000 für das Diagnosejahr 2019 und ist in den Jahren seit 2003 etwa um das Dreifache gestiegen. Am häufigsten wurden GIST im UICC-Stadium I gemeldet (Männer: 22 %, Frauen: 17 %). Die relative 5‑Jahres-Überlebensrate bei Personen mit GIST hat sich zwischen den Zeitperioden 2003–2008 bzw. 2014–2019 von 73 % auf 85 % (Männer) bzw. von 83 % auf 93 % (Frauen) verbessert.
Schlussfolgerung
Beim Vergleich der Ergebnisse mit internationalen und deutschlandweiten Auswertungen zu GIST zeigte sich, dass mit dem Bayerischen Krebsregister nationale und internationale Ergebnisse zur Epidemiologie von GIST repliziert werden konnten.