Erschienen in:
30.10.2020 | Zytostatische Therapie | Allgemeine Onkologie
SARS-CoV-2: Krebspatienten weniger gefährdet als angenommen?
verfasst von:
Dipl.-Biol. Friederike Klein
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
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Ausgabe 5/2020
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Auszug
Krebspatienten gelten als besonders durch die SARS-CoV-2-Infektion gefährdet. Positive Tests sind aber auch bei ihnen nicht gleichbedeutend mit einer Erkrankung an COVID-19, berichtete Dirk Hempel, Donauwörth. Zwischen 15. und 26. April 2020 seien an sieben ambulanten onkologischen Zentren in Bayern 1.227 symptomlose Krebspatienten auf SARS-CoV-2 gescreent worden. Die meisten litten unter hämatologischen Malignomen sowie Karzinomen der Mamma und des Verdauungstraktes [Hempel D. et al. ESMO.2020; Abstr 1680P]. Die Therapie der letzten sechs Monate bestand am häufigsten aus Chemotherapie gefolgt von Chirurgie und Chemoimmuntherapie. 78 Patienten wurden positiv auf SARS-CoV-2 getesteten, davon waren 75 (96 %) asymptomatisch, nur drei Patienten (4 %) entwickelten Symptome. Von den positiv Getesteten verstarb ein Patient, von den negativ Getesteten 13 Patienten, die Mortalitätsrate war damit in beiden Gruppen gleich (je 1 %). Die Mediziner spekulieren, ob eine Chemotherapie Teile des Immunsystems aktivieren könnte und so zu einer niedrigeren Inzidenz und Komplikationsrate bei den an COVID-19 erkrankten Patienten geführt habe. …