Erschienen in:
18.06.2020 | SARS-CoV-2 | Leitthema
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Bedeutung der Hornhautorgankultur bei Spendern mit möglicher SARS-CoV-2-Infektion
verfasst von:
Prof. Dr. Sebastian Thaler, FEBO, Prof. Dr. Michael Schindler, PhD, Prof. Dr. Thomas Iftner, PhD, Prof. Dr. Karl Ulrich Bartz‑Schmidt, Dr. med. Tarek Bayyoud, FEBO
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Das Auftreten des neuartigen „schweres akutes respiratorisches Syndrom-Coronavirus-2“ (SARS-CoV‑2) stellt in der Ophthalmologie insbesondere auch die Hornhautbanken vor Herausforderungen, da eine valide Risikoabschätzung für die Entnahme und Prozessierung von Spenderhornhäuten aufgrund weniger Daten schwierig ist. Eine Gefährdung von Transplantatempfängern durch SARS-CoV‑2 erscheint auch aufgrund der Erfahrungen mit dem „schweres akutes respiratorisches Syndrom-Coronavirus(‑1)“ (SARS-CoV(‑1)) und dem „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus“ (MERS-CoV) nach wie vor als sehr unwahrscheinlich. Allerdings kann aufgrund des Vorkommens von Angiotensin-konvertierendes Enzym 2 (ACE2)-Rezeptoren in der Hornhaut eine Infektion dieses Gewebes mit SARS-CoV‑2 nicht ganz ausgeschlossen werden. Daher muss diskutiert werden, ob in der Zeit der Coronavirus-Krankheit-2019(COVID‑19)-Pandemie das Organkulturmedium von Spenderhornhäuten vor Transplantation routinemäßig auf SARS-CoV‑2 getestet werden sollte.