Erschienen in:
08.04.2019 | Laser | Originalien
Scannende laseroptische Tomographie in einem neuropathischen Mausmodell
Visualisierung von strukturellen Veränderungen
verfasst von:
Dr. rer. nat. J. Schulze, L. Nolte, S. Lyutenski, N. Tinne, D. Heinemann, T. Ripken, M. A. Willaredt, H. G. Nothwang, T. Lenarz, A. Warnecke
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Bereich der Hörforschung stehen verschiedenste bildgebende Verfahren zur Verfügung, um molekulare und zelluläre Strukturen der Cochlea zu untersuchen. Die meisten von ihnen basieren auf der Entkalkung, dem Einbetten und Schneiden der Cochlea. Mittels scannender laseroptischer Tomographie (SLOT) kann die ganze Cochlea ohne Schneiden visualisiert werden. Die Cav1.3−/−-Mäuse wurden bereits ausführlich charakterisiert und weisen strukturelle Veränderungen im Innenohr auf. Daher wurden sie in dieser Studie als Modell verwendet, um zu untersuchen, ob mittels SLOT strukturelle Unterschiede in der murinen Cochlea detektiert werden können.
Material und Methoden
Ganze ungeschnittene Cochleae von Cav1.3−/−- und Wildtypmäusen verschiedener postnataler Stadien wurden immungefärbt und mittels SLOT analysiert. Die Ergebnisse wurden mit Präparationen der Cochlea verglichen, die immungefärbt und mittels Fluoreszenzmikroskopie analysiert wurden. Zusätzlich wurden Cochleapräparationen mit Osmiumtetroxid angefärbt.
Ergebnisse
Die Visualisierung mittels SLOT zeigte, dass die Färbung der Nervenfasern an P27 in Cav1.3−/−-Mäusen im Vergleich zu Wildtypmäusen und zu früheren Zeitpunkten (P9) nahezu fehlte. Die Analyse der Cochleapräparationen bestätigte eine Reduktion der radial verlaufenden Nervenfasern. Zusätzlich konnte die bereits beschriebene verringerte Anzahl an Ribbon-Synapsen pro innerer Haarzelle (IHZ) an P20 und P27 im apikalen Teil der Cochlea von Cav1.3−/−-Mäusen verifiziert werden.
Schlussfolgerung
Die Visualisierung ganzer, nichtzerlegter Cochleae durch SLOT ist eine geeignete Methode für die Analyse grober Phänotypveränderungen, wie dies in dem Cav1.3−/−-Mausmodell für die Nervenfasern gezeigt wurde. Für die Analyse von feineren Strukturen der Cochlea müssen allerdings weitere Methoden verwendet werden.