01.11.2023 | Schädel-Hirn-Trauma | Einführung zum Thema
Präklinische Notfallversorgung von pädiatrischen Krankheitsbildern
verfasst von:
PD Dr. med. Doris Fischer
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2023
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Auszug
Hinsichtlich des Aufkommens von pädiatrischen Notfallpatienten ist das pädiatrische Kollektiv in der Gesamtzahl aller Notfallpatienten deutlich unterrepräsentiert. Exemplarisch seien hier die im Jahr 2022 rund 25.800 Kinder unter 15 Jahren im Vergleich zu 358.000 Erwachsenen im Straßenverkehr verunfallten Personen genannt [
1]. Aufgrund der relativ niedrigen Inzidenz präklinischer Notfälle ist die Etablierung einer Routine im prästationären Notfallmanagement von Kindern erschwert. Außergewöhnliche epidemiologische Situationen, wie die zurückliegende SARS-CoV-2-Pandemie, und deren pädiatrische Folgeerkrankungen, wie das bisher wenig bekannte postvirale hyperinflammatorische Syndrom („multisystem inflammatory system in children“, MIS‑C bzw. „pediatric inflammatory multisystem syndrome“, PIMS), stellen darüber hinaus die ambulante, präklinische und klinische pädiatrische Akutmedizin vor neue Aufgaben. Weiterhin erschwerend kommt hinzu, dass die Anwesenheit der Eltern während der Notfallversorgung pädiatrischer Patienten eine emotionale Belastung des Notfallteams bewirken kann und das diagnostische und therapeutische Management deutlich beeinflusst [
2]. Diese exemplarisch genannten Faktoren führen neben zahlreichen anderen dazu, dass die präklinische Versorgung pädiatrischer Notfälle eine besondere Herausforderung darstellt. …