Erschienen in:
08.07.2021 | Computertomografie | Leitthema
Schädelbasisfrakturen
verfasst von:
Josef Mohamad
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Bei Schädelbasisfrakturen handelt es sich um Frakturen des unteren Abschnitts des Hirnschädels. Sie machen ca. 20 % aller Schädelfrakturen aus und werden vor allem durch Hochranztraumen und Stürze aus großer Höhe verursacht. Sie können in Abhängigkeit ihrer genauen Lokalisation in frontobasale, laterobasale und frontolaterale Frakturen unterteilt werden. Mögliche klinische Zeichen sind das Vorliegen einer Rhino- und Otoliquorrhoe, Monokel- und Brillenhämatome, retroaurikuläre Ekchymose (sog. Battle-Zeichen) sowie Hirnnervenausfälle. Ferner kann es bei den Felsenbeinfrakturen zu einer Schallleitungsstörung, Schallempfindungsstörung sowie zu Schwindel und Übelkeit aufgrund eines möglichen Ausfalls des Labyrinths kommen.
Empfehlungen für die Praxis
Bei klinischen Zeichen auf Vorliegen einer Schädelbasisfraktur, neurologischen Ausfällen oder eingeschränktem Bewusstsein (GCS < 15) sollte eine Computertomographie (CT) zum Ausschluss einer Schädelbasisfraktur und begleitenden Pathologien erfolgen. Zusätzlich sollte bei Verdacht auf eine Gefäßverletzung eine CT-Angiographie erfolgen. Die Therapie erfolgt in der Regel interdisziplinär und richtet sich insbesondere nach den begleitenden Verletzungen und möglichen Komplikationen. Häufig ist ein rein konservatives Vorgehen mit engmaschigen Kontrollen (u. a. mit Bildgebung) ausreichend. Ein operatives Vorgehen dient der Behandlung von möglichen Komplikationen, wie z. B. ausgeprägte intrazerebrale Blutungen.