Erschienen in:
27.05.2021 | Schenkelhalsfrakturen | CME
Hemiprothese bei geriatrischer Schenkelhalsfraktur
verfasst von:
PD Dr. med. J. Hubert, F. T. Beil, C. Ries
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Ersatz des Hüftgelenkes durch die Implantation einer bipolaren Hemiendoprothese (HEP) – anterolateraler Zugang.
Indikationen
Geriatrietypische Multimorbidität und höheres Alter >70 Jahre, Alter >80 Jahre, geringer funktioneller Anspruch.
Kontraindikationen
Floride Infektion. Relative Kontraindikationen: dysplastisches Hüftgelenk.
Operationstechnik
Rückenlagerung. Anterolateraler Zugang. Eröffnung des Tractus, Eingehen in das Intervall zwischen M. tensor fasciae latae/M. gluteus medius. Kapselresektion. Schenkelhalsosteotomie. Inspektion des Acetabulums. Größenbestimmung des bipolaren Prothesenkopfes. Überführung des Beines bis maximal in die 4er-Position. Darstellen der Schenkelhalsebene und Femurpräparation mit den Schaftraspeln (Antetorsion: 10–15°) bis zur geplanten Größe/Position. Probereposition. Luxationsprüfung. Bildwandlergestützte Kontrolle. Zementstopper, Jet-Lavage, Trocknung des Markraumes und Zementierung des Originalschaftes unter Beachtung der Höhe/Anteversion. Montage/Implantation des bipolaren Originalkopfes mit der gewählten Kopflänge auf den Schaftkonus. Reposition des Gelenkes. Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Schmerzadaptierte Vollbelastung. Beugelimitation: 90° für 6 Wochen, keine forcierte Rotation/Adduktion. Thromboseprophylaxe. Osteoporosediagnostik/-therapie. Klinisch-radiologische Kontrolle (nach 6 Wochen, 1/3/5 Jahren).
Ergebnisse
Die Implantation einer zementierten bipolaren HEP über den anterolateralen Zugang ist ein muskelschonendes und luxationssicheres Operationsverfahren mit geringem Revisionsrisiko, das eine zügige Mobilisation der Patienten bei guter Funktion des Hüftgelenkes ermöglicht.