Erschienen in:
15.05.2019 | Schizophrenie | Übersicht
Cannabis und Schizophrenie – Risikofaktoren, diagnostische Einordnung und Auswirkungen auf Verlauf und Prognose
verfasst von:
PD Dr. med. Patrik Roser
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
|
Ausgabe 3/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Schizophrene Psychosen sind häufig mit dem Konsum von Cannabis assoziiert. Die vorliegende Übersichtsarbeit beschäftigt sich zunächst mit der Frage nach einem möglichen kausalen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und der Entwicklung einer Schizophrenie. Epidemiologische Studien konnten hierbei den Konsum von Cannabis übereinstimmend als relevanten Risikofaktor identifizieren. Für das Ausmaß des Erkrankungsrisikos scheint insbesondere die Interaktion von Cannabis mit weiteren Risikofaktoren (genetische Vulnerabilität, traumatische Erfahrungen in der Kindheit, Zusammensetzung und Potenz der konsumierten Cannabiszubereitungen) entscheidend zu sein. Im nachfolgenden Kapitel werden die verschiedenen cannabisassoziierten psychotischen Zustandsbilder eingehender beschrieben und nach zeitlichem Auftreten, Dauer und klinischer Relevanz voneinander abgegrenzt sowie anhand der Kriterien der ICD-10 diagnostisch eingeordnet. Abschließend werden die Auswirkungen des Cannabiskonsums auf die Psychopathologie, das psychosoziale Funktionsniveau, das psychotische Rückfallrisiko und die Behandlungsadhärenz bei Patienten mit einer schizophrenen Psychose und der positive Einfluss anhaltender Abstinenz auf den klinischen Verlauf näher dargestellt.