09.01.2020 | Schizophrenie | Leitthema
Bildgebung bei Schizophrenie
Eine Übersicht zu aktuellen Befunden und Entwicklungen
verfasst von:
Prof. Dr. Igor Nenadić, LL.M.
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Bildgebende Verfahren sind zentrale Methoden zur Erforschung dysfunktionaler neuronaler Netzwerke bei Schizophrenie. Die vorliegende Übersichtsarbeit stellt aktuelle Befunde zur Störung neuronaler Netzwerke auf struktureller und funktioneller Ebene dar und fasst aktuelle Entwicklungen zusammen. Neben großen multizentrischen Analysen haben vor allem methodische Neuerungen, z. B. die Magnetresonanz(MR)-Morphometrie, zu einem Erkenntnisgewinn der Differenzierung früher vs. später struktureller Alterationen geführt. Der Einsatz von „Machine-learning“-Verfahren hat zusätzlich zu Klassifikationsmodellen, etwa zur Abgrenzung der Schizophrenie von anderen Störungsbildern auf biologischer Ebene, auch die multivariate Prädiktion von Therapieansprechen erlaubt. Neuere Ansätze wie BrainAGE, ein Surrogatmarker für beschleunigte Hirnalterungsprozesse, geben zusätzlich zu Verlaufsstudien Einsicht in die Dynamik zwischen gestörter früher Hirnentwicklung und der Progression hirnstruktureller Veränderungen nach Erkrankungsbeginn.