11.12.2019 | Schizophrenie | Leitthema
Moderne kognitive Verhaltenstherapie bei psychotischen Störungen
verfasst von:
Matthias Pillny, Tania M. Lincoln
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Die aktuellen Behandlungsleitlinien zur Therapie von Patienten mit psychotischen Störungen empfehlen mehrere wirksame psychotherapeutische Verfahren für unterschiedliche Indikations- und Zielbereiche. Dabei wird besonders kognitive Verhaltenstherapie (KVTp) ohne Einschränkung für die Behandlung der Positiv- und Gesamtsymptomatik in allen Störungsphasen empfohlen. Obwohl KVTp vergleichsweise einfach in die Regelversorgung zu implementieren wäre, haben bislang kaum betroffene Patienten in der stationären oder ambulanten Versorgung Zugang zu diesem evidenzbasierten Verfahren. Die Interventionen der KVTp setzen unmittelbar an den an der Entstehung und Aufrechterhaltung psychotischer Symptomatik beteiligten Faktoren sowie den Symptomen selbst an. Kernmerkmale der KVTp sind eine normalisierende Haltung gegenüber Symptomen, ein individualisiertes Vorgehen und kognitive Interventionen. Neuere Entwicklungen umfassen symptomspezifische Ansätze sowie metakognitive, achtsamkeits- und akzeptanzbasierte Ansätze. Ferner kann die Reduktion komorbider Symptomatik zusätzlich zum Nutzen der Behandlung beitragen. Der vorliegende Artikel bietet eine Übersicht über das Vorgehen in der KVTp sowie über einige der neuesten Weiterentwicklungen in diesem Bereich. Wir hoffen, damit zur Weiterbildung sowie zur besseren Implementierung evidenzbasierter und damit leitliniengerechter Psychotherapie in der Versorgung von Patienten mit psychotischen Störungen beizutragen.