Erschienen in:
29.09.2016 | Schlafapnoe | Leitthema
Hypoglossusnervstimulation bei CPAP-Versagen
Evolution einer Alternativbehandlung für Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe
verfasst von:
Priv. Doz.-Dr. med. C. Heiser, B. Hofauer
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine der häufigsten Erkrankungen mit steigender Prävalenz in den westlichen Industrieländern. Goldstandard der Therapie ist die nächtliche Überdruckbeatmung mittels „continuous positive airway pressure“ (CPAP), welche jedoch aufgrund von Komplikationen und Nebenwirkungen nicht oder nicht ausreichend von allen Patienten genutzt werden kann. Seit ein paar Jahren besteht nun die Hypoglossusnervstimulation als Alternative in der chirurgischen Therapie zur Verfügung. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über die Geschichte und den aktuellen wissenschaftlichen Stand dieser Therapie in der Behandlung der OSA zu geben. Aktuell gibt es 2 verfügbare Systeme auf dem Markt: die atmungsgesteuerte Stimulation des N. hypoglossus (Fa. Inspire Medical Systems) und die atmungsunabhängige Stimulation des N. hypoglossus (Fa. ImThera Medical). Die atmungsgesteuerte Stimulation weist ein hohes Evidenzniveau auf und wurde in zahlreichen multizentrischen klinischen Studien auf ihre Effektivität hin untersucht. Die Evidenzlage für die atmungsunabhängige Stimulation hingegen ist bislang limitiert. Ende des letzten Jahrhunderts wurden die ersten Patienten mit einem Stimulationssystem behandelt und erste erfolgversprechende klinische Ergebnisse dokumentiert. Aufgrund einer konsequenten technischen und wissenschaftlichen Weiterentwicklung konnten die Therapien in die heutige klinische Routine eingeführt werden. Damit kann das Spektrum in der Behandlung der OSA, insbesondere für Patienten mit CPAP-Intoleranz, deutlich erweitert werden.