Erschienen in:
01.12.2011 | Leitthema
Schlafmedizinische Versorgung in Deutschland
verfasst von:
Prof. Dr. I. Fietze, T. Penzel
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 12/2011
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Zusammenfassung
Die schlafmedizinische Versorgung hat mit dem Wandel von der schlafmedizinischen Forschung hin zur Diagnostik und Therapie jeglicher Form von Schlafstörungen, insbesondere den schlafbezogenen Atmungsstörungen, einen deutlichen Aufschwung genommen. Doch obwohl das Angebot an schlafmedizinischer Expertise gewachsen ist, entspricht es noch nicht dem steigenden Bedarf. Für Patienten mit einem nicht erholsamen Schlaf gibt es einen etablierten Versorgungsalgorithmus, der den Weg von der Anamnese bis hin zum Schlaflabor aufzeigt. Doch es gibt Versorgungslücken bei den Haus- und Fachärzten und bei schlafmedizinischen Schwerpunktpraxen. Während es für die Schlafapnoe eine vorgeschriebene Stufendiagnostik und etablierte Differenzialdiagnostik und Therapie gibt, ist dies für andere Schlafstörungen wie die Insomnie, Parasomnie, Bewegungsstörung, Hypersomnie und Rhythmusstörung nicht immer der Fall. Kernuntersuchung für Schlafstörungen – aber nicht immer notwendig – ist die Polysomnographie im Schlaflabor. Es gibt ein Netz qualifizierter stationär oder ambulant tätiger Labore, deren Arbeit aus gesundheitsökonomischen Zwängen immer schwieriger wird. Die Schlafmedizin braucht aber eine solide strukturelle und finanzielle Basis für eine flächendeckende qualitative Versorgung und Langzeitbetreuung von Patienten mit jeglicher Form von Schlafstörungen, für eine bessere Vernetzung mit anderen Fachgebieten und für mehr Präventionsangebote.