Erschienen in:
01.03.2009 | Originalien
Schlafqualität bei Säuglingen
Polysomnographisch gestützter Vergleich unter Wickel- (Swaddling-) bzw. Schlafsack-Bedingungen
verfasst von:
L.E. Meyer, T. Erler
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Fragestellung
In vielen Kulturen wickeln Eltern ihre Säuglinge während des Schlafes in Tücher (Swaddling). Angeblich schlafen derart gewickelte Säuglinge besser. Neue Studien bestätigen diese Beobachtung: es bestehen epidemiologische Hinweise, dass Swaddling das Risiko für den plötzlichen Säuglingstod (SID) reduziert. Ziel des Forschungsprojekts war die Gegenüberstellung der Schlafprofile bei Säuglingen in einem Wickelkissen („Cosyme“, Fa. Henschel-Baby) bzw. in einem traditionellen Schlafsack.
Patienten und Methoden
Bei 60 gesunden Säuglingen (je 30 in der Studiengruppe „Cosyme“ bzw. Kontrollgruppe) wurden im mittleren Alter von 54 Lebenstagen Polysomnographien in einem Schlaflabor aufgezeichnet. Gegenstand der Untersuchung waren die Beurteilung der Schlafarchitektur, des Schlafverhaltens sowie kardiopulmonaler Schlafcharakteristika der Säuglinge.
Ergebnisse
Swaddling-Bedingungen begünstigen einen ruhigeren Schlaf bei Säuglingen, reduzieren signifikant die Frequenz des spontanen Erwachens [Epoche n/h: 1,61 (1,02–3,2) vs. 2,9 (1,67–4,23); p<0,05] und erhöhen die Schlafeffizienz [90,78% (85,22–94,92) vs. 86,92% (81,94–92,47); p<0,05]. Die Sauerstoffsättigung zeigte sich darunter minimal erniedrigt, aber stabil mit Mittelwerten ≥96%.
Schlussfolgerungen
„Swaddling“ fördert die Schlafeffizienz und -intensität. Die gezielte Anwendung eines Wickelkissens bei unruhigem Säuglingsschlaf ist denkbar, ein therapeutischer Einsatz bei Kindern mit Unruhe aufgrund von Schmerzen, Infektionen o. Ä. sollte verifiziert werden.