30.10.2025 | Schlaganfall | CME mit Partnern | Mit freundlicher Unterstützung von: Abbott Medical GmbH, Wetzlar (Fördersumme 17.500 €)
Verschluss des persistierenden Foramen ovale (PFO)
Anzahl Versuche: 2
Bei bis zu 50% jüngerer Schlaganfallpatientinnen und -patienten mit einem embolischen Schlaganfall unklarer Genese (Embolic Stroke of Undetermined Source, ESUS) liegt ein persistierendes Foramen ovale (PFO) vor. Die Herausforderung im klinischen Alltag liegt zum einen darin, abzuschätzen, ob das PFO für den ischämischen Schlaganfall verantwortlich war, zum anderen in der Selektion der Patientinnen und Patienten, die von einem PFO-Verschluss profitieren könnten. Behandlungsziel ist die Prophylaxe eines erneuten PFO-assoziierten Schlaganfalls. Das diagnostische Vorgehen erfordert eine enge Zusammenarbeit von Neurologie und Kardiologie. Moderne bildgebende Verfahren sowie der Einsatz des RoPE-Scores und der PASCAL-Klassifikation geben Hinweise auf die Kausalität und die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfallrezidivs. Der interventionelle PFO-Verschluss hat sich als ein sicheres und effektives Verfahren zur Rezidivprophylaxe eines PFO-assoziierten Schlaganfalls erwiesen. Nachdem in drei älteren Studien zum interventionellen PFO-Verschluss (CLOSURE I, PC-Studie und RESPECT) kein eindeutiger Hinweis auf einen relevanten Vorteil des PFO-Okkluders im Vergleich zur medikamentösen Therapie gezeigt werden konnte, lieferten drei aktuellere Studien (REDUCE, CLOSE und RESPECT „extended follow up“) eindeutige Hinweise zugunsten des interventionellen PFO-Verschlusses. Die S2e-Leitlinie „Kryptogener Schlaganfall und offenes Foramen ovale“ empfiehlt den interventionellen PFO-Verschluss für Patientinnen und Patienten zwischen 16 und 60 Jahren mit einem (nach neurologischer und kardiologischer Abklärung) kryptogenen ischämischen Schlaganfall und einem PFO mit moderatem oder ausgeprägtem Rechts-Links-Shunt (Empfehlungsgrad A, Evidenzebene I). Die Aktualisierung der Leitlinie, eingegliedert in die allgemeine S2k-Leitlinie zur Sekundärprophylaxe des ischämischen Schlaganfalls, nimmt eine erneute Nutzen-Risiko-Bewertung vor und bezieht dabei auch die anatomisch-morphologischen Details des PFO, Risiko-Scores und verschiedene PFO-Verschlusssysteme mit ein.
Nachdem Sie diese Lerneinheit absolviert haben,
- ist Ihnen die Bedeutung des PFO für kryptogene Schlaganfälle bekannt,
- kennen Sie die Kriterien, die für einen PFO-assoziierten Schlaganfall sprechen,
- sind Ihnen die Charakteristika eines Hochrisiko-PFO bekannt,
- haben Sie einen Überblick über klinische Studien zum PFO-Verschluss,
- kennen Sie die Leitlinienempfehlungen zum PFO-Verschluss.
Die Bayerische Landesärztekammer vergibt für diese Fortbildung der Kategorie I 2 Fortbildungspunkte. Die Fortbildung ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Gemäß Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die auf CME.SpringerMedizin.de erworbenen Fortbildungspunkte von der Österreichischen Ärztekammer 1:1 als fachspezifische Fortbildung angerechnet (§26(3) DFP Richtlinie).