Was tun, wenn Sport zu Schmerzen führt? Die Deutsche Schmerzgesellschaft fasst die aktuelle Datenlage zusammen und erläutert, was hilft – und was nicht.
Die S2k-Leitlinie „Diagnose und nicht interventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen“ wurde komplett überarbeitet und in ihrer neuen Fassung auf dem Deutschen Schmerzkongress 2019 ausführlich dargestellt. Wir bieten hier einige Schlaglichter auf wichtige Neuerungen.
Menschen mit Autismus empfinden Schmerzen vielfach anders als Gesunde. Schmerzhafte Reize werden mitunter nicht wahrgenommen und an sich harmlose Situationen andererseits als schmerzend empfunden. Das erschwert die Interaktion mit dem Arzt, unmöglich ist sie aber nicht.
Neuere Studien zur Erforschung des Complex Regional Pain Syndrome (CRPS) scheinen zu bestätigen, dass bei dieser Erkrankung ein Zusammenspiel aus fehlgeleiteter Schmerzverarbeitung, gestörten neuroimmunologischen Prozessen und psychischen Faktoren, etwa früheren traumatischen Erfahrungen, vorliegt.
Ist ein Kopfschmerzpatient einmal in die Falle Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MOH) getappt, ist eine frühzeitige Behandlung nach Stufenschema angezeigt. Im Extremfall bleibt nur das abrupte Absetzen der Akutmedikation – gegebenenfalls auf Station.
Wer optimistisch ist, empfindet Schmerzen als weniger schlimm, belegen Studien. Dieser Optimismus lässt sich durch einfache Strategien auch induzieren.
„Melden Sie sich, wenn Sie Schmerzen haben!" Warum Sie diese Formulierung in der schmerzmedizinischen Praxis besser vermeiden und worauf es im Gespräch mit Schmerzkranken generell ankommt, brachten Experten auf dem Schmerzkongress in Mannheim auf den Punkt.
Gleich ein ganze Reihe von Gesichtsschmerzsyndromen ähnelt primären Kopfschmerzen. Die internationale Klassifikation orofazialer Schmerzen hat dem nun Rechnung getragen: Neues zu Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie nicht-dentaler Gesichtsschmerzen.
Auch bei Demenzkranken lassen sich Schmerzen erfassen. Wichtig ist, die bestehenden Fragebögen und Skalen an die Möglichkeiten des Patienten anzupassen. Und eine speziell entwickelte neue Skala erlaubt einen objektiveren Blick von außen.
"Reiß dich zusammen!" Mit diesem Vorsatz trotz Schmerzen qualvoll weiter zu trainieren, scheint keine gute Idee zu sein: Verbissenes Durchhalten gehört zu den dysfunktionalen Schmerzverabreitungsmustern – im ungünstigsten Fall droht die Schmerzchronifizierung.
Speziell geschulte Schmerzexperten tragen dafür Sorge, dass Patienten möglichst wenig Schmerzen leiden. Doch die „Pain-Nurses“ sind noch zu wenig im Einsatz, so eine Meinung beim Deutschen Schmerzkongress. Wie geht es besser?