Erschienen in:
21.02.2020 | Postoperative Schmerztherapie | Leitthema
Schmerzkonzepte in der Fast-Track-Endoprothetik
verfasst von:
Prof. Dr. G. von Lewinski, C. Weber, L.-R. Tücking
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Ein effektives und sicheres Schmerzkonzept ist ein zentraler Bestandteil der Fast-Track-Endoprothetik in der heutigen Zeit. Die Schmerzfreiheit sollte jedoch möglichst opioidsparend erlangt werden, da die Nebenwirkungen der Opioide das Wohlbefinden der Patienten einschränken und sogar mit einer Sturzgefahr verbunden sein können. Dies kommt einer zeitnahen Mobilisation nicht zugute. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich die multimodale Schmerztherapie bewährt. Dezentrale Schmerztherapien mittels epiduraler und regionaler Katheter sowie lokale Infiltrationsanästhesien finden hier ihren Einsatz, wobei auch die Katheter mit einem muskulären Defizit und einer Sturzgefahr verbunden sind. In den Fast-Track-Konzepten setzt sich daher mehrheitlich die lokale Infiltrationsanästhesie (LIA) durch. Bezogen auf die Knieendoprothetik gibt es bereits zahlreiche Studien, die zumindest die Gleichwertigkeit der LIA oder sogar ihre Überlegenheit gegenüber den Kathetern zeigen. Sie stellt ein sicheres und effektives Verfahren hinsichtlich postoperativer Analgesie und beschleunigter Mobilisierung dar. Verschiedene Protokolle zur LIA-Anwendung sind derzeit in der Literatur zu finden. Ergänzend zu den Analgetika werden auch zunehmend unterstützend Glukokortikoide eingesetzt, die durch ihre antiinflammatorische Wirkung ebenfalls schmerzreduzierend wirken. Diesbezüglich sind jedoch im Vergleich zur LIA weniger prospektive, randomisierte Studien in der Literatur zu finden.