Erschienen in:
01.03.2016 | Schmerzsyndrome | Originalien
Outcomes einer stationären multimodalen Komplexbehandlung des Bewegungssystems
Ergebnisse der Pilotphase zur ANOA-Studie
verfasst von:
Dr. phil S. Derlien, F. Danckwerth, S. Alfter, J. Henning, H.-C. Hogrefe, J. H. Holtschmit, A. Jungbluth, C. Lang, J. Menke, G. Olsen, E. Pioch, M. Psczolla, W. Seidel, U. C. Smolenski, J. Thümmel, K. Niemier
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Chronische Schmerzsyndrome des Bewegungssystems sind ein bedeutender Kostenfaktor. Trotz dieser Ausgaben sind die Behandlungsergebnisse oft nicht zufriedenstellend.
Fragestellung
Ist die stationäre multimodale muskuloskeletale Komplexbehandlung bei Patienten mit chronisch vertebragenem Schmerzsyndrom wirksam?
Material und Methoden
In einer Voruntersuchung wurde an 40 Patienten mit vertebragenem Schmerzsyndrom die Veränderung der Parameter Schmerz, Funktion und Psychometrie gemessen. Das interdisziplinäre Diagnostik- und Therapieschema wurde von der Arbeitsgemeinschaft nichtoperativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken (ANOA) erarbeitet, standardisiert und mit dem OPS-Kode 8-977 im DRG-Entgeltungssystem verankert. Es besteht aus einer interdisziplinären multimodalen Diagnostik und Komplexbehandlung des Bewegungssystems von mindestens 12 Tagen.
Ergebnisse
Bei allen untersuchten Parametern konnte eine Verbesserung unter der Therapie festgestellt werden. Im primären Zielkriterium Schmerz (von Korff) zeigte sich eine signifikante Reduktion des aggregierten Schmerzes (68,33→59,75; p=0,00). Die Schmerzwahrnehmung der letzten 14 Tage zeigte nur die Tendenz der Besserung (6,20→5,98; p=0,183). Beim Kriterium Funktion (Oswestry-Score) konnte dies statistisch signifikant belegt werden (37,95→28,88; p=0,00). Die Hospital Depression and Anxiety Scale (HADS) zeigte signifikante Verbesserungen für Angst (6,77→4,90; p=0,00) und Depression (6,00→4,10; p=0,00) nach Abschluss der Intervention.
Schlussfolgerungen
Die kurzfristige Therapieeffektivität des ANOA-Ansatzes konnte nachgewiesen werden. Die verwendeten Instrumente erscheinen geeignet, Veränderungen zu messen. Die Ergebnisse dienen zur Fallzahlplanung einer multizentrischen Studie. Der Nachweis der Nachhaltigkeit der Therapieerfolge steht aus.