02.01.2025 | Schmerztherapie | Schwerpunkt
Interprofessionalität und Interdisziplinarität in der Umsetzung von Versorgungsforschung in der Schmerzmedizin
verfasst von:
Stefanie Berger, Leonie Schouten, Franziska Mauz, Frank Petzke, Andrea Kurz, PD Dr. rer. nat. Ulrike Kaiser
Erschienen in:
Der Schmerz
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Zusammenfassung
Versorgungsforschung betrachtet eine Versorgungsform unter Kontextbedingungen. Häufig, und insbesondere bei der Behandlung von wiederkehrenden oder chronischen Schmerzen, handelt es sich bei diesen Versorgungformen um komplexe Interventionen. Die Sicherung interner Validität für eine spätere Interpretierbarkeit der erreichten Ergebnisse als eine wesentliche Anforderung an Studien in der Versorgungsforschung stellt daher Forschende vor die Herausforderung, dass sie komplexe Studienprotokolle entwickeln und in der klinischen Versorgung durchführen und begleiten (monitoren) müssen. Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) beinhaltet naturgegeben multimodale Interventionen in einem interdisziplinären Versorgungssetting. In der Versorgungsrealität sind Kontextfaktoren für die Wirksamkeit und Durchführbarkeit der IMST von hoher Bedeutung. Versorgungsforschung bietet einerseits entsprechende Empfehlungen für die Planung, Durchführung und Auswertung von Studien zu komplexen Interventionen unter Kontextbedingungen, die für die weitere Erforschung der Wirksamkeit der IMST von großer Bedeutung sein können. Andererseits können Erfahrungen aus der interdisziplinären Schmerzforschung auch helfen, Studien zu komplexen Interventionen erfolgreich zu planen und durchzuführen. Der vorliegende Beitrag führt in das Verständnis von Interdisziplinarität (und Interprofessionalität) in der Schmerzmedizin und -forschung ein, skizziert am Beispiel zweier Versorgungsforschungsstudien mögliche Eckpunkte für Studienplanung und -durchführung und diskutiert abschließend Lücken in der Forschung zum Gegenstand der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Schmerzmedizin und -forschung.