Skip to main content
Erschienen in:

26.08.2022 | Schnittverletzung | Klinischer Schnappschuss

Digitales Granuloma teleangiectaticum

verfasst von: PD Dr. med. C. K. Spies, Dr. med. J. Janzen, M.Phil.

Erschienen in: Die Orthopädie | Ausgabe 10/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Eine 56-jährige Patientin erlitt eine Schnittverletzung an der rechten Mittelfingerbeere. Nach einigen Tagen bildete sich ein exophytisch wachsender Tumor. Bei der Erstvorstellung in der Notaufnahme wurde der intensiv durchblutete Tumor abgetragen. Im Verlauf der folgenden Woche stellte sich die Patientin mit einer größenprogredienten Raumforderung (Abb. 1) wiederum vor. Es erfolgte dann die Erstkonsultation mit dem Handchirurgen. In Anbetracht der Anamnese und des klinischen Befundes wurde eine Biopsie entnommen und die topische und systemische Kortisontherapie eingeleitet. Histologisch zeigten sich die typischen Befunde eines Granuloma teleangiectaticum (pyogenes Granulom): ulzeriertes Plattenepithel, geschichteter Aufbau, fibrinoleukozytäres Exsudat an der Oberfläche, angrenzend Granulationsgewebe und diskrete endotheliale Aktivierung der Kapillaren (Abb. 2). Es handelte sich nach der Abtragung um das typische Pathergiephänomen mit sofortigem Nachwachsen des Tumors und exazerbiertem Lokalbefund. Eine chirurgische Therapie ist für diese Erkrankung aus dem Formenkreis der neutrophilen Dermatosen nicht zielführend. Oftmals sind Immundefekte, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder myeloproliferative Prozesse als Begleiterkrankung zu beobachten.
Metadaten
Titel
Digitales Granuloma teleangiectaticum
verfasst von
PD Dr. med. C. K. Spies
Dr. med. J. Janzen, M.Phil.
Publikationsdatum
26.08.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 10/2022
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-022-04299-6

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. Zur Fortbildung und Wissenserweiterung, verfasst und geprüft von Expertinnen und Experten der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).


Jetzt entdecken!

Neu im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie

Leitlinienkonformes Management thermischer Verletzungen

Thermische Verletzungen gehören zu den schwerwiegendsten Traumen und hinterlassen oft langfristige körperliche und psychische Spuren. Die aktuelle S2k-Leitlinie „Behandlung thermischer Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung)“ bietet eine strukturierte Übersicht über das empfohlene Vorgehen.

Positive Daten für supraskapulären Nervenblock bei Schultersteife

Daten einer aktuellen Metaanalyse sprechen dafür, dass eine Blockade des Nervus suprascapularis bei Schultersteife mit Blick auf Funktion und Schmerzlinderung mindestens so effektiv ist wie eine Physiotherapie oder intraartikulär injizierte Steroide.

Wirbelgleiten: Dem persönlichen Drang zum Versteifen widerstehen!

In einer norwegischen Studie schnitt die alleinige Dekompressions-Op. bei Personen mit Wirbelgleiten auch dann nicht schlechter ab, wenn erfahrene Chirurgen/ Chirurginnen eigentlich für eine zusätzliche Versteifung plädiert hätten.

Nackenschmerzen nach Bandscheibenvorfall: Muskeltraining hilft!

Bei hartnäckigen Schmerzen aufgrund einer zervikalen Radikulopathie schlägt ein Team der Universität Istanbul vor, lokale Steroidinjektionen mit einem speziellen Trainingsprogramm zur Stabilisierung der Nackenmuskulatur zu kombinieren.

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.