Erschienen in:
13.06.2018 | Schock | Leitthema
„Resuscitative endovascular balloon occlusion of the aorta“
Überbrückende Maßnahme bis zur operativen Versorgung
verfasst von:
Dr. K. Elias, M. Engelhardt
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unbeherrschbare Blutungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache bei Unfallopfern. Die „resuscitative balloon occlusion of the aorta“ (REBOA) stellt eine endovaskuläre Alternative zur etablierten Notfallthorakotomie mit aortalem „cross-clamping“ bei Patienten mit schwerer abdomineller oder pelviner Blutung dar.
Ziel der Arbeit
Der Beitrag vermittelt erste Erfahrungen mit REBOA.
Methode
Anhand der aktuellen Literatur und eigener Erfahrungen werden die pathophysiologischen Hintergründe, Indikationen, Kontraindikationen, technische Details und erste Ergebnisse mit REBOA dargestellt.
Ergebnisse
Das Verfahren ist indiziert bei Patienten im therapierefraktären hämorrhagischen Schock mit abdomineller oder pelviner Blutung. Über einen transfemoralen Zugang wird ein Okklusionsballon in der Aorta platziert und gefüllt. Je nach Indikation erfolgt die aortale Okklusion supradiaphragmal (Zone I) oder infrarenal (Zone III). Experimentelle Ergebnisse belegen einen signifikanten Anstieg des zentralen Perfusionsdrucks durch das Manöver. Erste klinische Daten deuten darüber hinaus eine Verbesserung der Überlebensrate von Traumapatienten an. Mit Weiterentwicklung der Katheter und Minimierung des Zugangstraumas durch Einführung von kleinlumigen 7‑F-Schleusen konnte die perioperative Komplikationsrate gesenkt werden.
Schlussfolgerung
„Resuscitative endovascular balloon occlusion of the aorta“ ist ein vielversprechendes endovaskuläres Verfahren zur temporären Kreislaufstabilisierung von Patienten im hämorrhagischen Schock. Die klinische Überlegenheit der Technik gegenüber der klassischen Notfallthorakotomie muss jedoch erst in größeren Registerstudien belegt werden.