„Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta“ – REBOA zur Blutungskontrolle im prähospitalen Kontext
Übersicht über verfügbare Fälle und Bewertung der Evidenz
- 29.10.2025
- Schock
- Notfallmedizin
- Verfasst von
- PD Dr. med. Peter Hilbert-Carius
- H. Wrigge
- F. Streibert
- M. Lautenschläger
- A. Großstück
- Erschienen in
- Die Anaesthesiologie
Zusammenfassung
Hintergrund
Nichtkomprimierbare Blutungen des Körperstamms (NCTH) stellen in der prähospitalen Versorgung ein erhebliches Problem dar, da eine Blutungskontrolle hier nicht möglich ist. Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta (REBOA) als minimalinvasives endovaskuläres Verfahren könnte hier eine Option zur temporären Blutungskontrolle bzw. -reduktion darstellen. Anliegen dieser Arbeit ist, die verfügbare Literatur zum prähospitalen REBOA-Einsatz im Rahmen des traumatischen hämorrhagischen Schocks zu sichten und einzuordnen.
Methode
Literatursuche in den diversen Datenbanken (PubMed, Embase, Web of Sciences, Google Scholar) mit den Suchbegriffen „prehospital and REBOA“ bzw. „prehospital and Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta“ zur Identifizierung relevanter Arbeiten.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 15 Arbeiten (7 Falldarstellungen, 8 Fallserien) mit insgesamt 80 Patienten ausgewertet werden. Auch im prähospitalen Umfeld ist die REBOA-Anlage mit einer hohen Erfolgsrate von > 85 % durchführbar. Die prähospitale Anwendung führt zu einer hämodynamischen Stabilisierung mit einem mittleren systolischen Blutdruckanstieg von 50 mm Hg. 89 % der versorgten Patienten konnten lebend in ein Krankenhaus transportiert werden, und 45 % überlebten bis zur Krankenhausentlassung. In 29 % wurden Komplikationen berichtet, wobei diese nicht alle dem REBOA-Verfahren zugeordnet werden konnten.
Schlussfolgerung
REBOA ist im Rahmen des traumatischen hämorrhagischen Schocks auch prähospital mit einer hohen Erfolgsquote anwendbar. Der größte Teil der Patienten kann hierdurch in ein Krankenhaus eingewiesen werden, jedoch überleben nur etwas weniger als 50 % bis zur Krankenhausentlassung. Die aktuell verfügbare Evidenz bezieht sich ausschließlich auf Fallberichte und Fallserien und ist damit aktuell noch schwach.
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- Titel
-
„Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta“ – REBOA zur Blutungskontrolle im prähospitalen Kontext
Übersicht über verfügbare Fälle und Bewertung der Evidenz - Verfasst von
-
PD Dr. med. Peter Hilbert-Carius
H. Wrigge
F. Streibert
M. Lautenschläger
A. Großstück
- Publikationsdatum
- 29.10.2025
- Verlag
- Springer Medizin
- Erschienen in
-
Die Anaesthesiologie
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866 - DOI
- https://doi.org/10.1007/s00101-025-01608-4
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