Erschienen in:
01.12.2010 | Arzneimitteltherapie
Schutzimpfung gegen Rotavirusgastroenteritis
Assoziation mit dem Kawasaki-Syndrom?
verfasst von:
Dr. Dr. D. Oberle, MSc., C. Pönisch, K. Weißer, B. Keller-Stanislawski, D. Mentzer
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Ätiologie des Kawasaki-Syndroms (KS) ist ungeklärt, zuletzt wurde die Impfung zur Prävention einer Rotavirengastroenteritis mit ihm in Zusammenhang gebracht.
Material, Methoden und Ergebnisse
Es wurden eine Datenabfrage zum Kawasaki-Syndrom nach Impfung mit RotaTeq® bzw. Rotarix® durchgeführt und alle seit Inkrafttreten (2001) des Infektionsschutzgesetz (IfSG) in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle bis zum 30.06.2010 – insgesamt 4 Fälle nach Impfung mit RotaTeq®, kein Fall nach Impfung mit Rotarix® – rekapituliert. Zwar wurde KS nach RotaTeq®-Impfung in Deutschland im Vergleich zu anderen Kinderimpfstoffen häufiger gemeldet, allerdings lässt sich kein Muster hinsichtlich Alter, Geschlecht und Intervall bis zum Auftreten erkennen.
Schlussfolgerungen
Aus spontan gemeldeten Verdachtsfällen einer Nebenwirkung/Impfkomplikation kann nicht automatisch auf einen ursächlichen Zusammenhang geschlossen werden. Zurzeit sprechen die Analyse der Spontanmeldungen zu Verdachtsfällen von KS aus Europa und den USA sowie die Daten einer prospektiven Beobachtungsstudie nach der Zulassung nicht für ein erhöhtes Risiko nach Impfung gegen Rotavirengastroenteritis. Trotzdem sollten alle KS-Verdachtsfälle nach einer Impfung zeitnah gemeldet werden.