Erschienen in:
19.03.2018 | Uterus myomatosus | Leitthema
Therapeutische Konzepte bei habitueller Abortneigung
Viel hilft viel?
verfasst von:
Dr. med. Kilian Vomstein, Katharina Feil, Ruben-J. Kuon, Bettina Toth
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Nach der standardisierten diagnostischen Abklärung von Frauen mit habituellen Aborten (wiederkehrende Spontanaborte, WSA) sollte eine spezifische risikofaktoradaptierte Therapie eingeleitet werden. Bislang gibt es jedoch wenige evidenzbasierte Daten, welche eine klare Indikationsstellung für eine Therapieeinleitung bedingen.
Ziel der Arbeit
Welche therapeutischen Konzepte gibt es derzeit zur Behandlung von Frauen mit WSA?
Material und Methoden
Anhand der bestehenden Literatur, der aktuellen ESHRE(European Society of Human Reproduction and Embryology)-Leitlinie, „Guideline on the management of recurrent pregnancy loss“, und der S2k-Leitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften), „Diagnostik und Therapie beim wiederholten Spontanabort“ (015/50), werden mögliche therapeutische Konzepte bei WSA dargelegt.
Ergebnisse
Eine Septumresektion sollte ebenso wie die Optimierung der Schilddrüsenfunktion (Zielwert TSH, Thyreoidea-stimulierendes Hormon, <2,5 mU/l) angeraten werden. Bei einem Antiphospholipidsyndrom (APLS) bzw. einem „non-criteria“ APLS ist eine Behandlung mit niedermolekularem Heparin und Acetylsalicylsäure indiziert, eine generelle prophylaktische Heparinisierung dagegen scheint obsolet. Immunologische Behandlungsoptionen werden derzeit nur unter Studienbedingungen empfohlen.
Diskussion
Die Betreuung von Paaren mit WSA stellt für jeden Frauenarzt eine besondere Herausforderung dar und bedarf einer intensiven Betreuung. Die aufgeführten Therapieoptionen orientieren sich an den Empfehlungen der nationalen und internationalen Leitlinien.