29.01.2025 | Schwannom | Leitthema
Seltene Mammatumoren – Eine Herausforderung in der Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. rer. biol. hum. Ramona Erber
Erschienen in:
Die Onkologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die histopathologische Diagnose von häufigen Brustneoplasien wie invasiven Mammakarzinomen gehört zur Routine. Seltene Läsionen der Brust, darunter epitheliale, mesenchymale oder hämatolymphoide Neoplasien sowie Metastasen extramammärer Malignome, stellen jedoch diagnostische Herausforderungen dar.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Übersicht widmet sich der Charakterisierung seltener Mammatumoren und deren Differenzialdiagnosen, um deren diagnostische und therapeutische Einordnung zu erleichtern.
Material und Methoden
Schwerpunktmäßig werden neben klinischen und radiologischen v. a. morphologische Merkmale seltener mammärer Läsionen sowie spezifische Diagnostikansätze und Differenzialdiagnosen erläutert. Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche.
Ergebnisse
Zu den seltenen (myo)epithelialen Neoplasien gehören die benignen tubulären, laktierenden und duktalen Adenome oder Adenomyoepitheliome. Speicheldrüsenartige Karzinome sind häufig immunhistochemisch „tripelnegativ“ und zeigen teils charakteristische genetische Alterationen. Zu den seltenen mesenchymalen Läsionen zählen u. a. noduläre Fasziitis, Leiomyome oder periphere Nervenscheidentumoren. Primäre Lymphome der Brust sind selten. Metastasen in der Brust von extramammären Primärtumoren erfordern immunhistochemische und ggf. molekularpathologische Untersuchungen.
Schlussfolgerung
Seltene Tumoren der Brust erfordern ein hohes Maß an diagnostischer Sorgfalt. Interdisziplinäre Falldiskussionen und eine ggf. umfassendere Diagnostik sind essenziell, um Fehlinterpretationen zu vermeiden und adäquate Behandlungsstrategien zu entwickeln.