Erschienen in:
12.11.2014 | AKTUELLE MEDIZIN_KRITISCH GELESEN
Kongenitaler melanozytischer Naevus
Schwarze Last auf dem Rücken
verfasst von:
Prof. Dr. med. H. S. Füeßl
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Sonderheft 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Eine 50-jährige Frau suchte die Nothilfe auf, weil die schwarze Hautläsion, die sie seit der Geburt hatte, in den letzten zwei Wochen deutlich an Größe zugenommen und auch geblutet hatte. Nun war der Tumor angeschwollen und auch schmerzhaft geworden. Juckreiz, Verletzung oder Allgemeinsymptome gab es nicht. Die 20 × 15 cm große, tumoröse, schwarzbraun verfärbte Hautläsion am Rücken bestand aus Knoten verschiedener Größe. Eine aktive Blutung, Ulzeration oder Eiterbildung lagen nicht vor. Es handelte sich um einen kongenitalen melanozytischen Naevus. Derartige ausgedehnte kongenitale Naevi treten bei etwa einer von 20 000 Geburten auf. Die plötzliche Zunahme der Beschwerden ist in der Regel durch eine Superinfektion bedingt. Es besteht ein hohes Risiko für eine maligne Transformation in ein Melanom, die in etwa 5–8% der Fälle auftritt — in der Hälfte der Fälle bis zum fünften Lebensjahr. Aufgrund der Größe der Tumoren ist nach einer chirurgischen Entfernung oft eine Hauttransplantation erforderlich. …