Erschienen in:
01.06.2014 | Schwerpunkt
Schwindel und Synkope
Klinische Fallbeispiele
verfasst von:
Dr. A. Athanasiadis, U. Sechtem
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Eine Synkope ist definiert als ein vorübergehender, kurz dauernder und plötzlich einsetzender Bewusstseins- und Muskeltonusverlust infolge einer vorübergehenden globalen zerebralen Hypoperfusion. Nach jedem Bewusstseinsverlust stellen sich die Fragen, ob es wirklich eine Synkope war, welche Ursache dem Bewusstseinsverlust zugrunde liegt, ob es sich um eine potenziell tödlich wirkende Ursache handelt und welche Therapieoptionen es gibt. Zur Ursachenfindung ist eine standardisierte Aufarbeitung notwendig. Dieses diagnostische Vorgehen und die differenzialdiagnostischen Überlegungen werden beispielhaft für 3 Patienten aufgezeigt: Ein 52-jähriger Patient erleidet während der Autofahrt eine Synkope. Zuvor hatte er am Morgen desselben Tages eine Synkope im Stehen gehabt. Sowohl die initiale kardiologische als auch die neurologische Diagnostik waren unauffällig. Nach Implantation eines internen Loop-Rekorders konnte nach 1 Jahr nach einer erneuten Synkope ein Sinusarrest über 17 s dokumentiert werden. Daraufhin erfolgte eine VVI-Schrittmacher-Implantation. Das zweite Beispiel ist eine 79-jährige Patientin mit langjährigem Morbus Parkinson und einer primären autonomen Dysfunktion, welche bei ausgeprägten Blutdruckfluktuationen mit hypertonen und hypotonen Phasen zu Schwindel und Synkope führt. Das letzte Beispiel beschreibt eine 22-jährige Patientin mit rezidivierenden Synkopen bei posturalem orthostatischem Tachykardiesyndrom (POTS). Sowohl die Diagnostik als auch die Therapie gestalteten sich schwierig.