Erschienen in:
31.07.2019 | Psychoonkologie | Psychoonkologie
Screen2Care – digitale Erfassung von psychoonkologischem Unterstützungsbedarf
verfasst von:
Theresia Pichler, M. Sc., Manfred Härdtner, Irakli Pipia, Marion Kiechle, Kirsten Große Lackman, Valeria Meier, Fabian Tröster, Gregor Kokaras, Alexandra Nest, Peter Herschbach
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patient Reported Outcome Measures (PROMs) finden zunehmend Anwendung in der Erhebung und dem Monitoring von psychosozialem Distress bei Krebspatienten. Bisher mangelt es jedoch an Studien zur Anwendung elektronischer PROMs (ePROMs) im klinischen Alltag. Mit Screen2Care wurde ein elektronisches Distress-Screening für Krebspatienten mit Anschluss an das Krankenhausinformationssystem (KIS) SAP i.s.h.med entwickelt.
Fragestellung
Ziel der Studie des Comprehensive Cancer Center München ist es, Machbarkeit und Akzeptanz von Screen2Care zu überprüfen.
Material und Methode
Es wurde eine digitale Version des Distress-Screenings für Krebspatienten (FBK-R10) entwickelt. Im Zuge einer dreimonatigen Pilotstudie füllten insgesamt n = 69 Patientinnen den Fragebogen auf einem Tablet-PC aus. Abhängig von den Ergebnissen des Screenings wurde innerhalb des KIS automatisch ein klinischer Auftrag an die psychoonkologische Abteilung ausgelöst. Anhand von Evaluationsbögen bewerteten Patientinnen und die anleitenden Pflegefachkräfte die Machbarkeit und Akzeptanz von Screen2Care.
Ergebnisse
Die Patientinnen (n = 39) beurteilten das elektronische Screening sehr positiv. Die Pflegefachkräfte (n = 13) berichteten, dass sie das elektronische Screening gegenüber einem Papierscreening bevorzugen. Die Handhabung der Screening-Software wurde als unkompliziert und als für neue Anwender leicht erlernbar empfunden. Der Zeitaufwand für das Screening und damit die Integration in den Arbeitsalltag wurde jedoch kritisch beurteilt.
Schlussfolgerung
Im Rahmen der Pilotstudie konnte die Machbarkeit und Akzeptanz von Screen2Care bestätigt werden. Der größte Fortschritt des Systems liegt in der Anbindung an das KIS und damit in der Automatisierung von psychoonkologischen Konsilanforderungen.