Erschienen in:
01.12.2012 | Arzneimitteltherapie
Sedierung mit Lachgas-Sauerstoff-Gemisch
Schmerzvermeidung ohne Risiko oder mit ernst zu nehmenden Gefahren?
verfasst von:
A. Fröhleke, G. Escherich, Prof. J. Boos
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Das Bekanntwerden neurologischer Ausfallerscheinungen eines Kindes nach Lachgassedierung zur Applikation von Methotrexat (MTX) legt die differenzierte Überprüfung eines möglichen Kausalitätszusammenhangs nahe und erfordert eine kritische Hinterfragung von Sicherheit und Unbedenklichkeit bei der Anwendung von Lachgas in Kombination mit Antimetaboliten des Folatstoffwechsels. Da anzunehmen ist, dass der Einsatz einer Lachgassedierung zur MTX-Lumbalpunktion eine zunehmend geübte Praxis ist und darüber hinaus in verschiedenen Literaturstellen eine gute Verträglichkeit von Lachgassedierungen beschrieben ist – allerdings in der Regel bei gesunden Probanden, soll dieser Beitrag Anstoß für eine kritische Beleuchtung der Problematik geben. Obwohl es sich bei der Sedierung mit Lachgas um eine altbekannte Methode handelt, lassen sich viele praxisrelevante Fragen aus der Literatur nicht eindeutig beantworten. Beispielsweise wurde das Vorgehen im Fall einer MTX-Intoxikation am Beispiel diverser Fallberichte beschrieben und die Gabe von Aminophyllin als mögliche Option diskutiert, bisher allerdings nicht eindeutig empfohlen. Der vorliegende Beitrag soll zu einem sensiblen Umgang mit Lachgas beitragen.