Erschienen in:
02.06.2017 | Schädigung einzelner Nerven | Übersicht
Sekundäre Nervenrekonstruktionen
Indikationen und technische Durchführung
verfasst von:
T. Al-Malat, D. Schreier, H. H. Homann, L. Mannil
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2017
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Zusammenfassung
Bei peripheren Nervenschäden ist aus unterschiedlichen Gründen nicht immer eine primäre Rekonstruktion
möglich. Dennoch sollte eine schnellstmögliche Reinnervation der Zielorgane angestrebt werden. Das Zeitfenster für die
Rekonstruktion motorischer Zielorgane beträgt 18 Monate, für sensible Zielorgane ca. 3 Jahre. Nach Ablauf von 12 Wochen
ohne klinische oder neurophysiologische Reinnervationszeichen unter konservativer Therapie sollten daher operative
Revisionen erwogen werden. Im Rahmen sekundärer Rekonstruktionen können kleinere Defektstrecken mit resorbierbaren
Conduits oder azellulären Allografts überbrückt werden. Bei größeren Defektstrecken >5 cm bleibt der Goldstandard das
autologe Nerveninterponat. Durch handgelenknahe Nerventranspositionen lassen sich die Zielorgane früher erreichen und deren irreversible Degeneration vermeiden. Als Rettungsoperationen für funktionslose Muskelgruppen stehen motorische Ersatzplastiken und funktionelle Muskeltransfers zur Verfügung.