Erschienen in:
10.08.2020 | Leitthema
Sekundäre Orbitarekonstruktion
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Dr. N.‑C. Gellrich, S. Spalthoff, R. Zimmerer, P. Jehn, F. Tavassol, P. Korn
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Sekundäre Orbitarekonstruktionen können bei kongenitalen oder erworbenen posttraumatischen, -ablativen bzw. -entzündlichen Deformitäten indiziert sein. Dies ist der Fall, wenn die Erstbehandlung nicht durchgeführt wurde oder keinen Erfolg hatte, sodass dann bei bestehender Orbitadeformität sekundär, d. h. um mindestens 3 Monate, aber häufig mehrere Jahre verzögert, die Rekonstruktion notwendig wird. Die sekundäre Orbitarekonstruktion ist ein herausforderndes Therapiefeld in der rekonstruktiven Mund‑, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dieses hat sich in den letzten Jahrzehnten im Hinblick auf die Analyse, Planung und Auswahl des Biomaterials zur Rekonstruktion sowie die chirurgischen Techniken einschließlich der Zugänge und Qualitätskontrolle durch Computerassistenz vollständig gewandelt und weiterentwickelt. Heute sind alle Fortschritte der modernen Medizin und Medizintechnik in der sekundären Orbitarekonstruktion vereint. Die rekonstruktive Orbitachirurgie ist geradezu zur Speerspitze aller rekonstruktiven chirurgischen Disziplinen im Hinblick auf die interaktive Verwendung von DICOM(„Digital Imaging and Communications in Medicine“)-Daten, Computerassistenz, Wandel in Richtung patientenspezifische Lösungsansätze und Etablierung digitaler Workflows zur adäquaten Qualitätskontrolle in allen Behandlungsphasen, d. h. prä-, intra- und postoperativ, geworden. Derzeit spielen patientenspezifische Implantate für die Korrektur sekundärer Orbitadeformitäten eine zunehmend wichtige Rolle.