01.05.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Sekundärprävention bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit
verfasst von:
Prof. Dr. K. Kröger, H. Böhner, M. Aleksic, K. Balzer, U. Klemp, T. Nowak, M. Pillny, S. Pourhassan
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Die Arteriosklerose manifestiert sich systemisch u. a. als periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Bei einem PAVK-Patienten liegt daher sehr wahrscheinlich auch eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße, der Karotiden, der Aorta und der Nierenarterien vor. Für die Prognose des Patienten sind diese Manifestationen der Arteriosklerose entscheidend, denn PAVK-Patienten tragen hohe Risiken – einerseits dafür, an ihrer kardiovaskulären Komorbidität zu versterben, und zum anderen für eine notwendige Amputation der betroffenen Extremität. Als traditionelle oder konventionelle Risikofaktoren gelten Rauchen, Diabetes mellitus, Dyslipidämie und Hypertonie. Ein evidenzbasiertes Konzept zur Sekundärprophylaxe nach peripheren Interventionen bzw. Operationen existiert nicht. Neben der optimalen Einstellung der Risikofaktoren muss für jeden einzelnen Patienten das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Antiaggregation und Antikoagulation abgewogen werden. Initial ist nach Katheterinterventionen eine kurzfristige duale Antiaggregation vertretbar und wird weltweit nahezu regelhaft angewandt, obwohl eine Evidenz für diese Maßnahme fehlt. Bei Patienten, die langfristig einer oralen Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) bedürfen, ist eine dauerhafte kombinierte Gabe von VKA und Antiaggreganzien wegen des erhöhten Blutungsrisikos kritisch zu sehen. Hier ist im Einzelfall zugunsten der VKA auf die positiven Effekte der Antiaggregation zu verzichten. Die einzige Substanz, die zusätzlich zur Antiaggregation im peripheren Gefäßgebiet einen positiven Effekt auf die Offenheitsrate hat, ist Cilostazol.